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Westdeutsche Zeitung: Rangliste der Nettoeinkommen = von Lothar Leuschen

Geschrieben am 13-04-2010

Düsseldorf (ots) - Solingen auf Platz 5, Wuppertal auf Platz 11 -
es gibt also doch noch gute Nachrichten aus dem Bergischen Land. Und
auch vom Niederrhein klingt frohe Kunde. Denn dass sich
Mönchengladbach und Krefeld unter den 20 deutschen Großstädten mit
dem höchsten Jahres-Nettoeinkommen pro Haushalt befinden, hätte
sicher auch nicht jeder erwartet.
Doch so wohltuend überraschend die Rangliste auch ist, sollte sich
niemand, der sie liest, über die Realität hinwegtäuschen lassen. Es
stimmt, dass beispielsweise in Wuppertal nicht alle in Sack und Asche
gehen. Die Stadt verfügt über ein Bürgertum, das die Gemeinschaft
über Stiftungen und Spenden am eigenen Wohlstand teilhaben lässt und
Wuppertal damit noch lebenswerter macht. Die derzeit entstehende
Nordbahntrasse, ein Wanderweg auf einer ehemaligen Eisenbahnstrecke,
ist dafür ein Beispiel. Und in Solingen, Krefeld oder Mönchengladbach
gibt es weitere.
Aber da wie dort hat die Medaille eine Kehrseite. Die verhältnismäßig
hohen Einkommen lassen in all diesen Städten nicht unbedingt auf
gesunde Strukturen schließen. Dass in Wuppertal fast 50 000 Menschen
von Hartz-IV-Leistungen abhängig sind, ist dafür ein untrüglicher
Beleg. Wie Krefeld, Solingen und Mönchengladbach profitiert die Stadt
von der Nähe zu Düsseldorf und davon, dass, anders als etwa im Osten
der Republik, funktionierende Industriestandorte auch in Krisenzeiten
immer noch gut bezahlte Arbeitsplätze anbieten können.
Aber all das ist nichts, was den Städten wirklich dauerhaft hilft.
Trotz des vergleichsweise hohen Netto-Einkommens steht den Kommunen
das Wasser bis zum Hals. Sparprogramme, die wie in Wuppertal selbst
vor der Schließung eines renommierten Schauspielhauses kaum Halt
machen können, sind die Folge chronisch unterfinanzierter Kommunen.
Umso notwendiger ist es nun, dass sich Landesregierung und
Bundesregierung Gedanken darüber machen, wie Kommunen nachhaltig mit
den notwendigen Geldmitteln ausgestattet werden können. Sonst wandern
diejenigen ab, die das Nettoeinkommen bisher noch so positiv
beeinflussen. Und dann dauert es nicht mehr lange, bis sich auch
Städte aus Nordrhein-Westfalen in den Ranglisten ganz unten
wiederfinden.

Originaltext: Westdeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/62556
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_62556.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2358
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de


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