(Registrieren)

WAZ: Trauer, die versöhnen kann - Kommentar von Gudrun Büscher

Geschrieben am 11-04-2010

Essen (ots) - Es ist eine grausame Fügung der Geschichte, die
schmerzlicher nicht sein kann. Ausgerechnet auf dem Weg nach Katyn,
jenem Ort, der nach dem Massaker vor 70 Jahren wie ein Trauma auf den
geschichtsbewussten Po-len lastet, sterben ihr Präsident Lech
Kaczynski, seine Frau und mit ihnen hochrangige
Führungspersönlichkeiten.
Es ist eine nationale Tragödie. Polen weint. Und es erfährt eine
wohltuende, tief empfundene Anteilnahme aus aller Welt. Polen ist
nicht wie vor 70 Jahren von Feinden umzingelt, sondern von Freunden
umgeben. Auch im Osten.
Die Katastrophe eint Russen und Polen in Fassungslosigkeit. "Es ist
auch unsere Tragödie", sagt Russlands Premier Putin mit
bemerkenswerter Behutsamkeit. Das ist nicht nur tröstlich, es macht
sogar ein bisschen Hoffnung.
Katyn ist ein Schicksalsort. Es ist der Name, der die schwierige
Beziehung der Polen zu Russland symbolisiert und das tiefe Misstrauen
der Polen zum Nachbarn im Osten nährt. Jetzt kann Katyn zum
Wendepunkt in der Geschichte werden. Gemeinsam werden Russen und
Polen das Unglück aufklären, gemeinsam die Toten beerdigen.
Annäherung über den Gräbern? Ja, diese Katastrophe birgt die Chance
dazu. Und ausgerechnet die Trauer über den Tod des erklärten
Russland-Kritikers Lech Kaczynski eröffnet sie.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

261695

weitere Artikel:
  • Südwest Presse: Kommentar zu Polen Ulm (ots) - Polen trägt tiefe Trauer. Der Flugzeugabsturz von Smolensk ist eine Tragödie - ein Drama, wie es die heutige Welt selten erlebt hat. 70 Jahre nach dem Massaker an Tausenden polnischen Offizieren und Vertretern der bürgerlichen Elite auf Befehl Stalins in Katyn hat das leidgeprüfte Polen einen weiteren Tiefpunkt in seiner Geschichte erreicht. Wieder sterben einige der Besten des Landes. Sie waren unterwegs zu einer Gedenkfeier - ausgerechnet nach Katyn. Es ist an Symbolkraft fast nicht mehr zu überbieten, dass der polnische mehr...

  • Neue Westfälische: Neue Westfälische Bielefeld: Auftakt der heißen Wahlkampfphase in NRW Kopf an Kopf PETER JANSEN, DÜSSELDORF Bielefeld (ots) - Die Siegesfanfaren tönten beim Wahlkampfauftakt der SPD in Düsseldorf nicht weniger laut als bei der CDU in Oberhausen. Grund zu vorzeitiger Freude haben dabei weder die Roten noch die Schwarzen, wie die jüngste seriöse, vom WDR in Auftrag gegebene Umfrage belegt. Schwarz-Gelb und Rot-Grün, die erklärten Wunschkonstellationen, liegen Kopf an Kopf. Ministerpräsident Jürgen Rüttgers und die CDU sind leicht im Vorteil, weil sie, wenn es mit der FDP nicht reicht, sich zur Not auch mit den Grünen oder sogar mit der SPD verbünden mehr...

  • Neue Westfälische: Neue Westfälische Bielefeld: Polnische Tragödie Gegen die Angst CARSTEN HEIL Bielefeld (ots) - Es ist ja richtig: Polens Präsident Lech Kaczynski war im Westen nicht beliebt. Zu sehr, so schien es diesseits von Oder und Neiße, spielte er die nationalistische Karte, zu undiplomatisch kam er daher und zu starrköpfig saß er bei nächtlichen Verhandlungen im Kreise seiner EU-Kollegen, pochte auf Vorteile für sein Polen, zu konservativ war seine Politik Minderheiten wie Schwulen gegenüber. Viele Deutsche, besonders die Heimatvertriebenen, hatten darüber hinaus ihre eigenen Probleme mit den Zwillingen aus Warschau. mehr...

  • Westdeutsche Zeitung: Polen = von Wolfgang Radau Düsseldorf (ots) - Die Menschen in Polen, unsere Nachbarn, sind schockiert. Ihr Schock trägt einen Namen: Katyn - wieder einmal. Seit 70 Jahren steht der Ort bei Smolensk für 22 000-fachen Mord, für die Vernichtung der polnischen Elite durch das Stalin-Regime. In diesen Tagen sollte das offizielle Bekenntnis zur sowjetischen Schuld und der russisch-polnische Händedruck das Symbol einer Versöhnung sein und für den Neuanfang einer friedlichen Nachbarschaft im Osten Europas stehen. Vergleichbar mit dem Kniefall Willy Brandts 1970 in Warschau. mehr...

  • Stuttgarter Nachrichten: kurzfristige Finanzspritze Stuttgart (ots) - Die kurzfristig verabreichte Finanzspritze dieses Sonntags wird deshalb nur der Auftakt sein für eine intensivfiskalische Betreuung. Athen braucht ein klares Kontrollregime von EU und IWF - sofort, wenn die Hilfsmilliarden fließen. Genauso dringend ist es, den Zockern an den Börsen Einhalt zu gebieten. Die laufen sich schon warm, um die nächsten Krisenkandidaten Italien, Spanien und Portugal in die Knie zu zwingen - und damit Euro-Europa. Es geht wirklich ums Ganze. Originaltext: Stuttgarter Nachrichten Digitale mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht