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WAZ: Gemeinsames Gedenken in Katyn - Putins Geste. Kommentar von Gudrun Büscher

Geschrieben am 07-04-2010

Essen (ots) - Es war eine große Geste. Der russische
Ministerpräsident Putin und sein polnischer Amtskollege Tusk
gedachten erstmals gemeinsam in Katyn der Opfer des Massakers von
1940. Vor 70 Jahren hatte der sowjetische Geheimdienst auf Befehl
Stalins 22 000 polnische Offiziere und Zivilisten erschossen
und das Blutbad den Nazis in die Schuhe geschoben. 57 Jahre lang
hatte die Lüge Bestand - bis Gorbatschow 1990 Glasnost wagte und den
Russen ein Stück Wahrheit zumutete. Ein Strafverfahren wurde
eingeleitet, zum Prozess kam es nie.

Bis heute sind in Russland die Verbrechen Stalins ein schwieriges
Thema. Die Aufarbeitung seines totalitären Erbes kommt kaum voran.
Zwischen Gorbatschows Eingeständnis und Putins Geste liegen verlorene
20 Jahre. Aber wenn die Menschen Aufrichtigkeit spüren, spielt Zeit
keine Rolle. Doch das Potenzial von Willy Brandts Kniefall im
Warschauer Ghetto hat Putins Geste nicht. Aber sie ist hoffentlich
ein Schritt auf dem Weg Russlands zur glaubwürdigen Aufarbeitung der
Sowjetzeit. Denn das ist die Voraussetzung, damit die osteuropäischen
Staaten ihre Russland-Phobie ablegen können. Ehrlichkeit tut weh,
aber sie schafft neues Vertrauen. Und daran mangelt es im Osten
Europas.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


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