(Registrieren)

WAZ: Medizinermangel - Ärztelandverschickung. Kommentar von Christopher Onkelbach

Geschrieben am 06-04-2010

Essen (ots) - Natürlich kann ein Student mit einem
Notendurchschnitt von - sagen wir - 2,5 ein guter Arzt werden. Das
galt schon immer. Dass diese Binsenweisheit jetzt wieder
hervorgekramt wird, liegt am drohenden Ärztemangel. Bis heute aber
wird der Zugang zum Arztberuf über die Abiturnote streng geregelt. Es
würden ja gerne sehr viel mehr junge Menschen Medizin studieren, wenn
man sie nur ließe. Das Verhältnis von 37 000 Bewerbern zu 8500
Studienplätzen spricht da Bände. So gesehen hat Rösler ja Recht, wenn
er den Numerus clausus abschaffen will. Doch dann müssten die
Bundesländer die Zahl der Studienplätze an den Universitäten zuerst
deutlich erhöhen. Davon aber ist bislang nur wenig zu erkennen.

Die von Rösler ins Spiel gebrachte Landarztquote mag mancher
bereits als Ärztelandverschickung bespötteln, könnte aber den
Medizinermangel in der Provinz lindern. Fraglich bleibt indes, ob
sich ein angehender Arzt schon früh darauf festlegen will, wo er in
etwa zehn Jahren praktizieren wird. Zudem könnte diese Quote nur die
Verteilung besser steuern, den Ärztemangel beheben kann sie nicht. Es
bleibt also bei der Forderung an die Länder, mehr Studienplätze
einzurichten. Erst dann lässt sich seriös über den Numerus clausus
reden.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

260957

weitere Artikel:
  • WAZ: Barschel-Rüttgers-Vergleich - Trittins Missgriff. Kommentar von Rolf Potthoff Essen (ots) - Ein Wahlkampf ist nach weit verbreiteter Überzeugung nicht gerade das Sinnbild für politische Seriosität. Das hat mit billigen Versuchen zu tun, den Gegner zu disqualifizieren. Auch mit gebrochenen Versprechen, die lehren, dass "Wahrheit" höchst relativ ist. Was daran liegt, dass Wahlkampf zuspitzen will: Er will die eigene Partei und ihre Leute ins rosigste Licht setzen und Gegensätze zu den "unfähigen" Kontrahenten herauskristallisieren. Dass zuweilen recht grob geschnitzt wird, liegt auf der Hand. Allerdings gibt mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu USA / Atomwaffen Osnabrück (ots) - Vernünftig US-Präsident Obama schreibt in der Atompolitik fort, was seit dem Ende des Kalten Krieges vor 20 Jahren vernünftig und sinnvoll ist: Reduzierung des Nuklearwaffen-Arsenals und weitere Beschränkungen eines möglichen Atombomben-Einsatzes. Die neue Doktrin trägt zugleich den Sicherheitsanforderungen der USA Rechnung. Nur: Einen Schritt zu einer atomwaffenfreien Welt, von der Obama vor einem Jahr in Prag sprach, stellt die Strategie nicht wirklich dar. Für einige seiner Anhänger dürfte es schwer zu verkraften mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Afghanistan / Bundeswehr Osnabrück (ots) - Eine Minute vor zwölf Es ist nicht zu fassen. Da müssen erst weitere drei deutsche Soldaten sterben, bevor die Debatte über Ausrüstung und Ausbildung für den Afghanistan-Einsatz entscheidend an Fahrt gewinnt. Offenkundig ist hier in der Vergangenheit einiges schiefgelaufen. Denn weshalb fehlen der Bundeswehr vor Ort immer noch eigene Kampfhubschrauber und optimale Aufklärungssysteme? Und wie kann es sein, dass Fallschirmjäger erst in Kundus auf ihren Gefechtsfahrzeugen trainieren, weil in der Heimat keine entsprechenden mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Großbritannien / Wahlen Osnabrück (ots) - Die Qual der Wahl Nach der Wahl ist vor der Wahl: Dieses Motto wird wahr, wenn die Tories weiter taumeln. Was kaum jemand für möglich gehalten hätte: Parteichef David Cameron hat einen Vorsprung von fast 20 Prozent vor Premier Gordon Brown und Labour nahezu in den Sand gesetzt. Derzeit machen Cameron mehrere Baustellen zu schaffen. Vor allem fehlt ihm der Rückhalt in der Partei. Auch die Steueraffäre um Parteivize Lord Ashcroft ist er viel zu lax angegangen. Cameron muss sich für den Wahlkampf also einiges einfallen mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Gesundheit / Finanzen / Statistik Osnabrück (ots) - Es wird noch teurer Die jüngsten Zahlen des Statistischen Bundesamtes belegen: Der Gesundheitssektor ist ein milliardenschwerer Wachstumsmarkt. Während die Bevölkerung in Deutschland schrumpft, legt die Branche nach wie vor zu. Medizinische und technologische Fortschritte in den Behandlungsmöglichkeiten führen zu höheren Kosten, und auch die zunehmende Zahl älterer Menschen ist ein wichtiger Grund dafür. Dies bedeutet zugleich, dass die Ausgaben pro Kopf weiterhin steigen. Daher müssen sich die Mitglieder der mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht