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Freie Presse (Chemnitz): Ex-UN-Beauftragter: Deutschen Soldaten wissen zu wenig über Afghanistan - Unkenntnis führte zu Nato-Luftschlag in Kundus - Kritik an der Arbeit des Untersuchungsausschusses

Geschrieben am 02-04-2010

Chemnitz (ots) - Berlin/Chemnitz. Der ehemalige
UN-Sonderbeauftragte für Afghanistan und heutige
Grünen-Bundestagsabgeordnete, Tom Koenigs, führt den tödlichen
Nato-Luftschlag in Kundus vom September vergangenen Jahres unter
anderem auf mangelnde Landeskenntnis der deutschen Soldaten zurück.
So seien die Soldaten meist nur vergleichsweise kurze Zeit in
Afghanistan und hätten daher "wenig Zugang zur Bevölkerung", sagte
Koenigs der in Chemnitz erscheinenden "Freien Presse"
(Samstagausgabe).

Koenigs betonte, das fehlende Wissen über das Land führe dazu,
dass die Soldaten "den afghanischen Alltag falsch einschätzen." So
leuchte in Bezug auf den Luftangriff nicht ein, "wie man auf die Idee
kommt, dass an den Tanklastern Stunden später keine Zivilisten,
sondern nur Taliban herumstehen sollten. Das zeugt davon, dass die
Bundeswehrsoldaten wenig über die Realität in Afghanistan wissen", so
Koenigs. Wenn sich dort etwas ereigne wie die Entführung von zwei
Tanklastern, "strömen immer Menschen zusammen, auch Kinder, zu jeder
Tages- und Nachtzeit. Das hätte man wissen können", kritisierte er.
Bei dem Luftschlag am 4. September 2009 waren bis zu 142 Menschen ums
Leben gekommen, darunter auch Zivilisten.

Koenigs, der für die Grünen im Kundus-Untersuchungsausschuss
sitzt, warf der schwarz-gelbe Bundesregierung zugleich mangelnden
Kooperation bei der Aufklärung des Luftangriffs vor. "Anders als von
der Regierung versprochen, wird nicht alles getan, um rasch
aufzuklären", kritisierte Koenigs. So erhalte der Ausschuss "die
nötigen Unterlagen nur sehr langsam". Zudem versuchten die
Regierungsfraktionen von Union und FDP "mit allen Mitteln, die
Untersuchungen in die Länge zu ziehen".

Originaltext: Freie Presse (Chemnitz)
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/46027
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_46027.rss2

Pressekontakt:
Freie Presse (Chemnitz)
Torsten Kleditzsch
Telefon: +49 371 656-10400
torsten.kleditzsch@freiepresse.de


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