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Neues Deutschland: zum Jahrestag des KPD-Verbots

Geschrieben am 16-08-2006

Berlin (ots) - Vor fünfzig Jahren wurde die KPD verboten. Es war
Angst, es war Hass. Und was blieb? Die Frage an die Demokratie, wie
viel Radikalität der Kritik sie in ihrem Kern verträgt, und die Frage
an die Kommunisten, wie sehr sie in ihrem Herzen bürgerliche
Demokraten sein können. Die Frage ist nicht wirklich beantwortet.
Der Hass auf die Kommunisten blieb, weil die Angst blieb. Tief innen
im System. Man spürt sie, wenn man sie nur spüren will. Was immer
Kommunisten tun, sie sind der Lackmus-Test, wie sich diese
Gesellschaft in Selbstbeherrschung übt, wenn gegen sie Klartext
geredet wird. Was hält so eine Gesellschaft wie lange und mit welchen
Mitteln aus? Luxemburg und Liebknecht wurden erschlagen. Gestern.
Heute ist alles anders. Aber was hätte sich wirklich geändert,
änderten sich Mehrheitsverhältnisse? Irreales Gedankenspiel. Aber
über Freundlichkeit im Bürgerstaat sollte sich niemand Illusionen
machen.
Und Kommunisten sollten sich auch keine machen. In der Ferne die
Berge sehen klein aus; sie werden groß, geht man ihnen entgegen. Bei
sehr hohen Zielen ist es offenbar umgekehrt: Je näher wir kommen,
desto mehr übersteigen sie uns. Wie der Kommunismus. Höchster Berg.
Er braucht Verstiegene, aber das Schicksal jeder Expedition ist es,
sich zu versteigen. Die Arbeit kann nur so sein, wie Beckett den
Menschenauftrag formulierte: Man kann's nicht besser machen, man kann
nur, von Versuch zu Versuch, besser scheitern.

Originaltext: Neues Deutschland
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=59019
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_59019.rss2

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Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/29 78 17 21


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