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Südwest Presse: Kommentar zum Thema Tankjet

Geschrieben am 09-03-2010

Ulm (ots) - Vom freien Welthandel halten die USA nur so lange
etwas, wie sie selbst davon profitieren. Dieser Verdacht drängte sich
schon in der Vergangenheit immer wieder auf. Beim Milliarden-Auftrag
für Tankflugzeuge ist er unübersehbar: Vor zwei Jahren hatte der
europäische EADS-Konzern schon den Zuschlag für das Geschäft. Doch
auf Druck des Konkurrenten Boeing und des US-Kongresses wurde er
wieder zurückgezogen. Ein abenteuerliches Vorgehen, vorsichtig
gesagt. Es wird nur dadurch noch getoppt, dass die Neuausschreibung
eindeutig auf Boeing zugeschnitten wurde.
Rüstungsaufträge sind besonders sensibel. Aber darum geht es in
diesem Fall nicht. Schließlich ist Europa seit Jahrzehnten mit den
USA freundschaftlich verbunden. Sicherheitsbedenken lassen sich
schwerlich gegen die Auftragsvergabe an EADS ins Feld führen.
Vielmehr hört die Freundschaft offensichtlich auf, wenn es um
amerikanische Arbeitsplätze geht - und das, obwohl der europäische
Konkurrent einen US-Partner hatte und in den USA produzieren wollte.
Einerseits sind die USA jetzt selbst gestraft: Wenn es nur einen
einzigen Anbieter gibt, kann der praktisch jeden Preis verlangen.
Andererseits kann dieser mit dem Gewinn aus dem Militärbereich sein
ziviles Geschäft subventionieren, wie es Boeing schon immer getan
hat. Noch ein Nachteil für EADS und die Tochter Airbus.
Bei dieser schamlosen Form des Protektionismus kann Europa nicht
einfach zusehen. Allerdings ist die Gegenwehr schwierig, schon weil
gerade Deutschland als exportstarkes Land ganz besonders von einem
Welthandel ohne unfaire Beschränkungen abhängt.

Originaltext: Südwest Presse
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59110
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_59110.rss2

Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218


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