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Signal für einen zukunftsfähigen Sozialstaat / Kolpingerk Deutschland würdigt Vorstoß der Familienministerin

Geschrieben am 08-03-2010

Köln/Berlin (ots) - Das Kolpingwerk Deutschland würdigt den
Vorstoß von Familienministerin Schröder zur besseren Vereinbarkeit
von Pflege und Beruf als wertvollen gesellschaftspolitischen Impuls.
"Mehr familienfreundliche Flexibilität ist nicht nur für berufstätige
Eltern nötig, sondern auch für pflegende Angehörige", betont der
Bundesvorsitzende des katholischen Sozialverbandes, Thomas Dörflinger
MdB. Mit dem Elterngeld und dem Ausbau der Kindertagesbetreuung sei
in den vergangenen Jahren einiges zu Gunsten der Eltern von
Kleinkindern in Bewegung gekommen. "Darüber darf nicht verdrängt
werden, dass die nächste demografische Herausforderung mit dem
zunehmenden Pflegebedarf der älteren Generation schon präsent ist",
ergänzt der Bundestagsabgeordnete. Der Vorschlag von Ministerin
Schröder, eine zweijährige Familien-Pflegezeit mit dem Anspruch auf
eine Arbeitszeitreduzierung auf 50% bei 75% des Vollzeitlohns
gesetzlich abzusichern, eröffne Vorteile für die berufstätigen
Pflegepersonen wie für die Unternehmen. "Ihr betriebliches Wissen
geht dem Arbeitgeber nicht verloren, und die wichtige Zeit mit den
und für die pflegebedürftigen Angehörigen wird ausgeweitet. Die
Arbeitswelt könnte so familiengerechter werden."

Den Vorbehalten von Arbeitgebern, sie müssten dieses Modell
einseitig finanzieren, sei, so Dörflinger, zu widersprechen. "Es sind
die Arbeitnehmer selbst, die die Arbeitgebervorleistung nach Rückkehr
auf die Vollzeitstelle durch einen dann geringeren Lohn
kompensieren." In Fällen, in denen dem Arbeitnehmer eine Rückkehr auf
die Vollzeitstelle nicht möglich sei, solle indes der Arbeitgeber
nicht allein das Risiko tragen. "Der unverzichtbare Beitrag des
Arbeitgebers wäre das Einräumen der Flexibilität für die
berufstätigen Pflegepersonen, was gewiss keine kleine Herausforderung
ist, aber angesichts der gesellschaftlichen Entwicklung und dem
wohlverstandenen Eigeninteresse am Erhalt qualifizierter Mitarbeiter
letztlich alternativlos sein dürfte. Wenn auch im Detail sicherlich
noch viel Klärungsbedarf besteht, z.B. hinsichtlich der Frage, ob
eine Pflegezeit von zwei Jahren wirklich ausreicht, ist die von der
Familienministerin eingeschlagene Richtung eindeutig und zu
begrüßen", ergänzt Thomas Dörflinger.

Wichtig erscheine Ministerin Schröders Vorstoß auch vor dem
Hintergrund der wenig konstruktiven Sozialstaatsdebatte der letzten
Wochen. "Ihr Vorschlag zeigt als zentrale Anforderung an einen
zukunftsfähigen Sozialstaat auf, dass es eines qualitativen Sprungs
in der Politik, auf der Arbeitgeberseite und bei den Bürgerinnen und
Bürgern bedarf. Alle drei Gruppen müssen sich durch die gesetzlichen
Rahmenbedingungen, die familienfreundliche Flexibilisierung der
Arbeitswelt und die Bereitschaft, unter materiellen Einbußen
Verantwortung für die pflegebedürftigen Angehörigen zu übernehmen, an
der Weiterentwicklung der Pflege im Sozialstaat von morgen
beteiligen. Der Staat allein wird dies nicht richten können.
Verantwortung und Solidarität sind keine Einbahnstraßen", stellt
Thomas Dörflinger fest.

Originaltext: Kolpingwerk Deutschland gGmbH
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/52043
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_52043.rss2

Pressekontakt:
Kolpingwerk Deutschland
Heinrich Wullhorst
Pressesprecher
Kolpingplatz 5-11
50667 Köln
Tel: (0221) 20701-241
Mobil: (0172) 5604303
E-Mail: heinrichwullhorst@kolping.de
Homepage: www.kolping.de


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