(Registrieren)

WAZ: Transparente statt Argumente. Kommentar von Miguel Sanches

Geschrieben am 26-02-2010

Essen (ots) - Wäre Oskar Lafontaine noch da, er hätte mit stolzer
Brust (und mit Argumenten) skizziert, wie die Linke die anderen
Parteien vor sich hertreibt. Sie wollten immer raus aus Afghanistan -
nun sehen es auch die anderen Fraktionen ein. "Willkommen im Club",
hätte er im Bundestag ausrufen können.

Wäre, hätte, könnte. Lafontaine ist nicht da, Gregor Gysi gönnte
sich eine parlamentarische Auszeit: Da ist die Linksfraktion kopflos.
Es waren entlarvende Momente. Zu besichtigen war die Linke in
Reinform, nur auf Opposition bedacht; plakativ und nicht konstruktiv;
keine Partei, mit der man Staat machen kann.

Alle suchen in Afghanistan nach einer Exit-Strategie. Die der
Linken zeigte gestern Norbert Lammert an: Er wies all ihren
Abgeordneten die Tür, die demonstrieren wollten. Nichts gegen
Transparente. Aber im Bundestag tauscht man Argumente aus. Die
"Weimarer Republik" wurde auch mit Mätzchen im Parlament verächtlich
gemacht.

Der Mann aus Bochum agierte nicht nur im Einklang mit der
Geschäftsordnung, sondern auch mit der Geschichte. Es geht um
Etikette im Parlament, um Tradition. Aber es geht vor allem um das
Selbstverständnis des Bundestags. Natürlich hätte es jedem Redner
freigestanden, an die Opfer der Luftattacke in Kundus zu erinnern.
Lafontaine hätte was draus gemacht, Gysi auch.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

254026

weitere Artikel:
  • WAZ: Knappe Medizin-Studienplätze - Skandal normal. Kommentar von Christopher Onkelbach Essen (ots) - Es ist ja wahr: Lauter Einsen auf dem Abizeugnis machen noch keinen guten Arzt. Anders herum könnte ein Kandidat mit einem Notendurchschnitt von - sagen wir - 2,8 ein prima Arzt werden, doch müsste er fünf Jahre auf seinen Studienplatz warten. Wer kann sich das erlauben? Geschuldet ist dies dem eklatanten Mangel an Medizin-Studienplätzen, der uns fast schon normal vorkommt, weil es gefühlt schon immer so war. Wir haben uns an den Skandal gewöhnt. Denn ein Skandal ist es, er spricht der freien Studien- und Berufswahl Hohn. mehr...

  • WAZ: Fußfessel für prügelnde Männer - Andere Gewaltkultur. Kommentar von Gerd Niewerth Essen (ots) - Die elektronische Fußfessel für prügelnde Ehemänner - das klingt wie das lang ersehnte Allheilmittel. Was in Spanien erfolgreich praktiziert wird und nun auch in Frankreich eingeführt werden soll, könnte es nicht auch deutsche Prügelgatten das Handwerk legen? Offenbar nicht. Denn die Verhältnisse hier zu Lande unterscheiden sich beim näheren Hinsehen von denen unserer Nachbarn. Gewiss, auch in Deutschland platzen die Frauenhäuser aus allen Nähten. Auffällig oft suchen muslimische Frauen dort Schutz. Andererseits legt mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Afghanistan-Debatte Bielefeld (ots) - Zum zwölften Mal haben die Abgeordneten über den umstrittenen Bundeswehr-Einsatz in Afghanistan abgestimmt. Doch diesmal war alles anders - und das aus vielerlei Gründen. Erstmals seit dem 22. Dezember 2001 haben die Politiker nicht nur über die Truppenstärke, sondern über einen wirklichen Wendepunkt in der Afghanistan-Politik entschieden. Mehr ziviler Aufbau, mehr Ausbildung und die oft beschworene Abzugsperspektive sind die wichtigsten Eckpunkte des neuen Weges, der auch die Möglichkeit der Entsendung von bis zu 5350 mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum SPD-Parteitag Bielefeld (ots) - Mit einer ungewöhnlichen Rede hat SPD-Landeschefin Hannelore Kraft beim Landesparteitag klar gemacht, was sie unter Solidarität und Teilhabe für alle versteht. Das war bewusst anders als die Art und Weise, in der Jürgen Rüttgers ebenfalls für die Vereinbarkeit von sozialer Gerechtigkeit und wirtschaftlichem Fortschritt wirbt. Bei den Delegierten kam das an. Mit fast 100 Prozent bestätigten sie ihre Vorsitzende im Amt - ganz im Sinne des beginnenden Wahlkampfes. Kraft hatte leichtes Spiel mit Milieuanalyse statt Faktendebatte, mehr...

  • WAZ: Gesamtschule sehr gefragt - Zu abweisend. Kommentar von Matthias Korfmann Essen (ots) - Eine Nachricht wiederholt sich immer Ende Februar: Die Gesamtschulen im Land müssen 14 000 Kinder abweisen. Das war schon 2009 so, 2008 waren es gar 15 000. Das klingt inzwischen wie eine unendliche Geschichte der Zurückweisung. Doch dieser Eindruck täuscht. Denn das alte (bewährte?) Schulsystem stand noch nie zuvor so unter Druck wie heute. Die Hauptschule kann nur durch künstliche Beatmung am Leben gehalten werden. Die Eltern laufen der Hauptschule in Scharen davon. Es zieht sie hin zu einer Einrichtung, mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht