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Südwest Presse: Kommentar zur Bundeswehr

Geschrieben am 10-02-2010

Ulm (ots) - Saufen bis zum Erbrechen und andere widerliche
Aufnahmerituale, die nur einem Zweck dienen: Den Kandidaten zu
demütigen, bevor er als vollwertiger Soldat anerkannt wird. Wäre das,
was in einer Gebirgsjägereinheit in Mittenwald ablief, ein
Einzelfall, wäre das schlimm genug. Allein, Skandale dieser Art
kommen immer öfter ans Licht. Sie sprechen dem Ziel des Staatsbürgers
in Uniform Hohn und zeichnen das abstoßende Bild einer brutalisierten
Subkultur, in der nur als Mann zählt, wer bereit ist, freiwillig zu
leiden.
Ausflüchte wie die Erklärung, die fraglichen Vorfälle hätten sich
außerhalb der Dienstzeit ereignet und zudem nicht in Uniform
stattgefunden, zeigen, dass es innerhalb der Truppe an Sensibilität
dafür mangelt, was Menschen in abgeschotteten Gruppen Menschen antun,
sobald sie die Gelegenheit bekommen, Macht über sie auszuüben - und
sei es nur im Wege des Gruppendrucks.
Soldaten sind, das liegt in der Natur ihres Berufes, besonderen
Gefahren ausgesetzt und neigen deshalb dazu, sich als verschworene
Gemeinschaft zu begreifen. Es ist an der Zeit, mit Korpsgeist und
falsch verstandenem Ehrgefühl aufzuräumen. Im Interesse aller
Soldaten, die künftig solchen Misshandlungen ausgesetzt sein könnten.
Und im Interesse des Ansehens der Bundeswehr, die vor dem Hintergrund
ihrer zahlreicher werdenden Kriegseinsätze im Ausland offenbar auch
in der heimatlichen Kaserne zu verrohen droht.

Originaltext: Südwest Presse
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59110
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_59110.rss2

Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218


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