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RNZ: Neuanfang - Die Rhein-Neckar-Zeitung Heidelberg kommentiert den Rückzug Charlotte Knoblochs und den angestrebten Generationenwechsel im Zentralrat der Juden Deutschlands.

Geschrieben am 07-02-2010

Heidelberg (ots) - Das ist eine Zäsur für den Zentralrat der
Juden. Charlotte Knobloch ist die letzte Holocaust-Überlebende in
einer Führungsposition des Gremiums - und wird sich nun zurückziehen.
Überraschend kommt der Schritt nicht.
Schon vergangene Woche kursierten Gerüchte, Knobloch werde ihr Amt
abgeben - angeblich gezielt lanciert aus Ratskreisen.
Unwahrscheinlich ist das nicht. Knobloch ist höchst umstritten:
Mangelnde Integrationskraft wird ihr vorgehalten, sie setzte zu wenig
neue Impulse und agiere in der Öffentlichkeit zu oft nur als
Mahnerin. Vor diesem Hintergrund wirkt der geordneter Rückzug plus
Generationenwechsel schöngefärbt.
Die Zäsur birgt aber auch eine Chance. Das jüdische Leben in
Deutschland hat sich - auch aus demografischen Gründen - längst
verändert, ist jünger, bunter, alltäglicher geworden. Dass nun die
Nachkommen der Opfergeneration Schlüsselpositionen im Zentralrat
übernehmen, spiegelt diesen gesellschaftlichen Wandel wider. Eine
Veränderung, die sich ja auch unter Deutschen ausmachen lässt - die
Mehrheit hegt heuet gegen Juden keine Ressentiments mehr.
Die deutsch-jüdische Geschichte, sie muss natürlich im Bewusstsein
gehalten werden. Das ist unsere historische Verantwortung - der man
aber auch ohne erhobenen Zeigefinger und ohne nur geerbtes
schlechtes Gewissen gerecht werden kann.

Originaltext: Rhein-Neckar-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66730
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66730.rss2

Pressekontakt:
Rhein-Neckar-Zeitung
Manfred Fritz
Telefon: +49 (06221) 519-0


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