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WAZ: Der Anti-Raucher-Plan der EU - Wie im Mittelalter. Kommentar von Dietmar Seher

Geschrieben am 29-01-2010

Essen (ots) - Wir können uns vorstellen, wie Helmut Schmidt und
sein Freund Giscard d'Estaing in den 70er-Jahren in ihre Sessel
geschmiegt die Sache der EU voranbrachten. Und dass dabei mancher
Glimmstängel im Dienst eines vereinten, friedlichen und
prosperierenden Europas in Rauch aufging.

Jetzt will dieselbe EU denselben Schmidt (oder andere Prominente,
die gerne mal provozierend zur Zigarette greifen) für diese
Leidenschaft abstrafen. Sie sollen mit "aufsehenerregender
Strafverfolgung" belangt werden, die abschreckt. Man malt sich
geradezu den Pranger aus, der da auf dem Bergedorfer Markt
aufgestellt wird. Gehört sich so eine mittelalterlich anmutende Hatz?
Nein.

Aus Sicht eines nie verführten Nichtrauchers: Niemand bestreitet,
dass Passivrauchen schädigt. Brüssel nennt 19 000 Todesopfer im
Jahr, die Krankheiten zum Opfer fallen, die durch Mitinhalieren
entstanden.

Aber unabhängig von der Belastbarkeit der Hochrechnung gibt es
bessere Wege, Tabakkonsum zu senken. Es helfen: Überzeugung.
Punktuell Gesetze. Auch eine spürbare Steuerbelastung, um
Gesundheitskosten zu dämmen, die dem Rauchen angelastet werden
können. Es hilft nicht: Zwang. Und verbales Ausrasten aus purer Lust
am Spaßbremsen schadet der europäischen Idee.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


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