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Südwest Presse: Kommentar zu Hartz IV

Geschrieben am 17-01-2010

Ulm (ots) - Bei den Diskussionen um Hartz IV dominieren oft
plakative Schlagworte. Dabei sind die Gesetze weder eine Schande für
den Sozialstaat noch eine Hängematte für Arbeitsscheue. Schwarz- oder
Weißmalerei ist nicht angemessen.
Es gibt unbestreitbar positive Effekte: So stellen sich die früheren
Sozialhilfeempfänger heute besser, so wurde die Zahl der
Langzeitarbeitslosen deutlich reduziert und insgesamt steht deutlich
mehr Geld zur Verfügung. Ebenso unstrittig ist aber, dass
Verbesserungen notwendig sind. Das allgemeine Gerechtigkeitsgefühl
erwartet dies. An einigen Stellschrauben darf also gedreht werden.
Zu einfach macht es sich aber, wer durch die Bank höhere
Unterstützungssätze fordert, um den Betroffenen das in der Tat
schwierige Dasein zu erleichtern. Einmal muss, auch aus Gründen der
Gerechtigkeit, ein gewisser Abstand zum normalen Arbeitsverdienst
eingehalten werden und dann muss jeder Euro schließlich von der
Allgemeinheit vorher erwirtschaftet werden.
Wenn Roland Koch nun als Protagonist der Stammtische härtere
Zumutungen für Hartz-IV-Empfänger fordert, muss er sich nicht über
die Empörung wundern, wenn er den Schwächsten mehr abfordern will,
zumal seine Äußerungen schon stark nach erzwungenem Arbeitsdienst
klingen. Dass die Gesellschaft für ihre Hilfe von den Unterstützten
auch etwas fordern kann, ist selbstverständlich, aber das muss mit
Maß und Ziel sein.

Originaltext: Südwest Presse
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59110
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Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218


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