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Westfalenpost: Kollektives Versagen

Geschrieben am 15-01-2010

Hagen (ots) - Atommüll soll aus Asse geborgen werden
Von Thorsten Keim
Undicht, instabil und hochumstritten. Das frühere Bergwerk Asse ist
das größte Dreckloch der Republik - und Deutschlands wohl
gefährlichste Deponie. Denn im Atommülllager lagert nicht nur
atomarer Abfall, sondern auch Arsen und Blei. Klar ist ebenfalls,
dass die Asse mit Wasser voll läuft und die lecken Atommüllfässer
früher oder später das Trinkwasser in der Region radioaktiv
verseuchen werden. Daher gibt es zur Bergung des gesamten Mülls keine
Alternative.
Was für die Ewigkeit halten sollte, ist also schon nach 40 Jahren am
Ende. Die marode Asse gilt nicht zuletzt deshalb auch als ein
Lehrstück über kollektives Verdrängen und Versagen von Politik,
Wirtschaft, Forschung. Es wurden Risiken verschwiegen. Es wurde aus
ökonomischen Interessen eine Entsorgung betrieben, weil man in den
60er und 70er Jahren die Kernenergie ausbauen wollte. Bundesminister
beider Volksparteien ließen unter dem wachsenden Entsorgungsdruck der
AKW-Konzerne deren strahlende Hinterlassenschaften billig in der Asse
unterbringen. Ein Unding, Müll in einem unterirdischen Labyrinth
einzulagern.
Womit wir bei der Wissenschaft wären. Es ist sieben, acht Jahre
verschwiegen worden, dass in die Asse Wasser eindringt und dass der
Strahlenschutz mangelhaft ist. Das Schweigen der Wissenschaft - kein
Unding, ein Skandal.

Originaltext: Westfalenpost
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Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160


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