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Greenpeace: Der Asse-Müll muss raus/ Nur Rückholung bietet Langzeitsicherheit für Menschen und Umwelt

Geschrieben am 15-01-2010

Hamburg (ots) - Die Umweltorganisation Greenpeace fordert die
vollständige Rückholung des Atommülls aus dem havarierten Endlager
Asse II. Von allen drei Optionen für den künftigen Umgang mit dem
einsturzgefährdeten Salzstock, die dem Bundesamt für Strahlenschutz
(BfS) zur Wahl stehen, bietet nur die Rückholung des Mülls
Langzeitsicherheit für Bevölkerung und Umwelt. Laut Greenpeace ist
die Bergung technisch machbar und hauptsächlich eine Frage der
Finanzierung. Für Arbeiter und Bevölkerung fordert Greenpeace höchste
Sicherheitsstandards bei der Rückholung der 126.000 Atommüllfässer.

"Das marode Endlager Asse ist eine Bombe, an der die Lunte bereits
brennt", sagt Heinz Smital, Atomphysiker bei Greenpeace. "Niemand
weiß genau, welcher Atommüll in der Asse lagert und wieviel. Klar ist
aber, dass die Asse mit Wasser voll läuft und die lecken
Atommüllfässer früher oder später das Trinkwasser in der Region
radioaktiv verseuchen werden. Daher gibt es zur Bergung des gesamten
Mülls keine Alternative."

Weitere Optionen im Umgang mit der Asse sind neben der Rückholung
des Atommülls die "Vollverfüllung" des Bergwerks mit Spezialbeton und
anschließende Flutung mit Magnesiumchlorid oder die Umlagerung des
Mülls unter Tage in neue Bohrlöcher. Bei beiden Optionen bliebe der
Atommüll im absaufenden Bergwerk und würde früher oder später das
Grundwasser radioaktiv verseuchen.

Bei Rückholung des Atommülls müssen zwei neue oberirdische Anlagen
gebaut werden: Eine Konditionierungsanlage zur Neuverpackung der
Abfälle und ein Zwischenlager. Eine Endlagerung des Atommülls in der
Eisenerzgrube Schacht Konrad kommt für Greenpeace nicht in Betracht.

Atomkonzerne müssen sich als Hauptverursacher an den Kosten
beteiligen

Greenpeace fordert die Politiker im Bundestag auf,
parteiübergreifend ein Sondergesetz zu verabschieden, das die
Atomkonzerne als Hauptverursacher des Mülls rückwirkend zur Kasse
bittet. 63 Prozent der Radioaktivität im Endlager Asse stammen nach
Recherchen von Greenpeace aus dem EnBW-Atomkraftwerk Obrigheim, sechs
Prozent aus Abfällen aus RWE-Atomkraftwerken und weitere zwei Prozent
aus Atommeilern von Eon und Vattenfall. "Es kann nicht sein, dass die
Bundesregierung mit den Stromkonzernen über eine Laufzeitverlängerung
für alte AKW und damit über ein weiteres Anwachsen des Atommüllberges
spricht, während nicht einmal die Altschulden beglichen sind", so
Smital.

Die Asse-Havarie bedeutet auch das Aus für das geplante Endlager
im Salzstock Gorleben. "Wer nach den Asse-Erfahrungen in einem
Salzstock sogar hochradioaktive Abfälle für eine Million Jahre
einlagern will, gehört eigentlich hinter Schloss und Riegel
gesperrt", so Smital. "Die Suche muss nun ganz von vorn beginnen."

Achtung Redaktionen:
Rückfragen bitte an Heinz Smital unter Tel. 0171-87 80 803 oder
Pressesprecherin Cornelia Deppe-Burghardt, Tel. 0151-145 330 87.

Auf der heutigen Pressekonferenz des BfS wird Heinz Smital
anwesend sein und für Anfragen zur Verfügung stehen.

Mehr Informationen unter www.greenpeace.de.

Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6343
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6343.rss2


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