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Westfalenpost: Krieg bis zum Frieden

Geschrieben am 06-08-2006

Hagen (ots) - Klare UN-Vorgabe muss schnell kommen

Jeder Krieg, ob offiziell erklärt oder einfach tägliche
Bomben-Realität, ist furchtbar für die betroffenen Menschen. Die
Beendigung aller Kampfhandlungen zu fordern, ist eine Sache.
Tatsächlich Frieden zu schaffen, oder zumindest einen
Waffenstillstand zu erreichen, ist eine Aufgabe, bei der auch
Mächtige ihre faktische Ohnmacht erkennen. Das gilt erst recht für
die explosive und komplizierte Lage im Nahen Osten.
Die schnelle Verabschiedung der UN-Resolution wäre
Grundvoraussetzung für eine Pause vom Schrecken. Leider steht zu
befürchten, dass noch viele Unschuldige ihr Leben verlieren, bis die
Menschen in Libanon und in Israel wieder ohne ständige Angst vor
Bomben und Raketen leben können. Die internationale Diplomatie ist in
höchstem Maße gefordert. Und Deutschland muss sich darauf
vorbereiten, wie man auf den Wunsch von Israels Regierungschef Olmert
nach Beteiligung der Bundeswehr an einer Friedenstruppe reagiert.
Niemals mehr dürfen deutsche Soldaten Juden gegenüberstehen - für
diese Beurteilung gibt es gute geschichtliche Gründe. Doch kann
Deutschland die israelische Bitte um Friedensschutz ablehnen? Vor
einer Entscheidung ist sorgfältigste Abwägung aller Argumente
geboten. In der Öffentlichkeit, also auch im Bundestag. Bei allen
Überlegungen sollte bedacht sein, dass es ohne eine Beruhigung in
Nahost, die nicht mit einseitiger Interessen-Erfüllung erreicht
werden kann, keinen wirklichen Frieden in der Welt gibt.
Überzogene Gewaltanwendung ist grundsätzlich zu verurteilen,
richtig. Nur sollte die Frage von Ursache und Wirkung nicht in
Vergessenheit geraten. Man kann Israel im Einzelfall
Unverhältnismäßigkeit bei der Reaktion auf die Entführung von
Soldaten durch die Hisbollah-Miliz vorwerfen. Aber die todbringende
Hisbollah-Praxis, Zivilisten als Schutzschild einzusetzen, ist ebenso
anzuprangern.
Wenn Israel von islamistischer Seite angedroht wird, dass man das
Land "ausmerzen" wolle, ist Verteidigung mit allen Kräften
Selbstschutz. Die Grenzen zwischen Verteidung und Angriff klar zu
ziehen und jede Friedenschance zu nutzen, ist jetzt vordringliche
UN-Aufgabe. Mit militärischen Mitteln, das hat man auch in Tel Aviv
erkannt, ist die Hisbollah nicht zu besiegen. Das gilt auch für
andere Terror-Kerne.
Der Weltsicherheitsrat muss klaren Willen und klare Sicht deutlich
machen. Wir in Deutschland sollten uns klar darüber sein: Das
Fernsehen zeigt nicht die ganze Wahrheit. Eine
Schreckensbilder-Einseitigkeit ist nicht zu übersehen.

Originaltext: Westfalenpost
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=58966
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_58966.rss2

Rückfragen bitte an:
Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160


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