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Westfalenpost: Kundus und kein Ende

Geschrieben am 13-12-2009

Hagen (ots) - Die Kanzlerin muss endlich Position beziehen
Von Jörg Fleischer
Der Krieg in Afghanistan galt in Deutschland lange Zeit als ein
Thema, von dem kaum jemand etwas wissen wollte. Das hat sich seit dem
umstrittenen Luftangriff bei Kundus geändert. Die katastrophale
Informationspolitik des Verteidigungsministeriums hat dazu
beigetragen, dass das Misstrauen der Bürger gegenüber der Mission am
Hindukusch dramatisch gewachsen ist. Das ist nur allzu verständlich.
Man stelle sich vor, das Kundus-Desaster wäre in seiner ganzen
Tragweite schon während des Bundestagswahlkampfes ruchbar geworden.
Eine Debatte um gezieltes Töten auf Befehl deutscher Soldaten in
Afghanistan hätte Angela Merkel den Wahlsieg kosten können. Deshalb
stellt sich rückblickend umso drängender die Frage: Wussten die
Kanzlerin und ihr Amt wirklich nichts von den wahren Vorfällen bei
Kundus? Hat allein das zuständige Ministerium vertuscht? Oder wurde
der Fall Kundus in der damaligen Regierung absichtlich mit vereinten
Kräften über den Wahltag hinaus verzögert und verheimlicht?
So, wie es mittlerweile aussieht, haben in dieser brisanten
Angelegenheit viele Verantwortliche weggeschaut. Deshalb muss die
Aufklärung umso rückhaltloser erfolgen. Die Kanzlerin kann sich nicht
länger raushalten. Ansonsten riskiert sie, dass Karl-Theodor zu
Guttenberg, der junge und unerfahrene Verteidigungsminister,
politisch sturmreif geschossen wird.
Auf jeden Fall ist der fatale Befehl von Oberst Klein nun umso mehr
zur öffentlichen Angelegenheit geworden. Wann, wenn nicht jetzt, muss
gelten, dass die Bundeswehr die Armee des Parlaments ist?

Originaltext: Westfalenpost
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Pressekontakt:
Westfalenpost
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Telefon: 02331/9174160


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