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Neue OZ: Kommentar zu Konsequenzen aus Kundus-Angriff

Geschrieben am 13-12-2009

Osnabrück (ots) - Mehr Demokratie wagen

Wenigstens ein Gutes hat der blutige Angriff bei Kundus: In
Deutschland brechen die Lügengebilde aus Verniedlichung des
Afghanistan-Einsatzes sowie aus Irreführung und Selbsttäuschung in
sich zusammen wie ein Kartenhaus. Alles Tarnen und Täuschen hat ein
Ende: Deutsche führen faktisch wieder Krieg - und der ist niemals nur
heroisch, sondern oft auch schmutzig.

Die Frage ist nun: Will das die Bevölkerung? Oder scheut sie vor
der Eskalation der Gewalt zurück? Denn es ist ein Unterschied, ob zum
Selbstschutz potenzielle Autobomben zerstört werden oder ob Jagd auf
Menschen gemacht wird - mit dem ausdrücklichen Ziel, sie zu
"vernichten". Und mit der steten Gefahr, dass dabei auch Zivilisten
getötet werden.

All das hätte eigentlich schon vor der Bundestagswahl diskutiert
werden müssen. Dass dies unterblieben ist und die Wahrheit über
Kundus nur Stück für Stück ans Licht kommt, offenbart eine
erschreckende Arroganz der Macht und einen eklatanten Mangel an
Respekt vor dem Volk.

Die Konsequenz daraus kann nur sein, alle Vertuschungsaktionen bis
zum heutigen Tag aufzuklären und ohne Irreführung oder
Geheimniskrämerei darüber zu streiten, ob die Kriegseinsätze der
richtige Weg sind. Bevor noch länger Soldaten entsandt werden, muss
Deutschland zuerst einmal mehr Demokratie wagen.

Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2

Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207


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