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Südwest Presse: Kommentar zu Afghanistan-Einsatz

Geschrieben am 13-12-2009

Ulm (ots) - Die neuen Einzelheiten über die verwirrende
Kundus-Affäre sind so beängstigend wie dramatisch. Scheibchenweise
schälen sich Details aus der vor der Bundestagswahl aufgezogenen
Nebelwand und offenbaren eine fast nicht für möglich gehaltene
Dimension.
Nicht, wie stets behauptet, die Tanklastzüge hatte die Bundeswehr
beim Luftangriff am 4. September im Visier, sondern die Tötung von
Talibanführern. Dies soll im Report des deutschen Obersts zu lesen
sein, der die amerikanische Unterstützung angefordert hatte, und dies
ergibt sich auch aus dem Bericht der Internationalen Schutztruppe. Ob
eine solche gezielte Tötung durch das vom Bundestag Mitte Oktober
verlängerte Afghanistan-Mandat gedeckt ist, ist umstritten. Zugleich
ist die Rede davon, der Angriff solle eine Folge verschärfter Regeln
sein, die insgeheim und angeblich mit Wissen des Kanzleramtes für den
Umgang mit den Taliban aufgestellt worden sind. Auch dies würde in
den Kontext des Verschleierns passen, den Kanzlerin Merkel und
Minister der Union und der SPD vor der Wahl der Bevölkerung
zumuteten.
Desinformation statt Aufklärung - das ist der eigentliche Skandal.
Die Deutlichkeit der vorliegenden Berichte nähren den Verdacht, dass
die Regierung die in Sachen Afghanistan mehrheitlich skeptischen
Bundesbürger hintergangen hat. Es riecht nach Staatsaffäre. Merkel
kann sie verhindern, indem sie für rückhaltlose Aufklärung sorgt.

Originaltext: Südwest Presse
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59110
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_59110.rss2

Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218


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