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RNZ: Mit Absicht - Kommentar zum Friedensnobelpreis für Barack Obama

Geschrieben am 10-12-2009

Heidelberg (ots) - Von Christian Altmeier
Selten war die Vergabe des Friedensnobelpreises so umstritten, wie im
Fall von Barack Obama. Selbst zwei Drittel der US-Bevölkerung sind
der Ansicht, ihr Präsident habe die Auszeichnung nicht verdient.
Obama trug diesen Bedenken Rechnung. Nicht nur, indem er die Dauer
der Feierlichkeiten zu einem Blitzbesuch in Oslo verkürzte, um
möglichst wenig Aufmerksamkeit auf das Ereignis zu lenken. Sondern
vor allem, indem er die Widersprüche in seiner klugen und
zurückhaltenden Dankesrede thematisierte. So sprach der
Oberkommandierende der amerikanischen Streitkräfte ausdrücklich den
schwierigen Zeitpunkt der Preisvergabe an - just während er im
Begriff ist, 30.000 weitere Soldaten nach Afghanistan zu entsenden.
Zugleich verteidigte er die Ausübung von Gewalt als mitunter
unumgängliches Mittel zur Durchsetzung höherer Ziele. Damit erwies
Obama sich als Pragmatiker, der seiner Aufgabe als Führer einer
Weltmacht gerecht wird. Sein Friedensnobelpreis aber bleibt eine
Wette auf die Zukunft - mit ungewissem Ausgang. Die Ächtung der
Landminen, die Schließung von Guantanamo und der Rückzug aus
Afghanistan ab 2011 sind bislang nicht viel mehr als
Absichtserklärungen. Und so bleibt zum gegenwärtigen Zeitpunkt die
Erkenntnis, die auch der US-Präsident geäußert hat: Andere hätten den
Preis mehr verdient gehabt.

Originaltext: Rhein-Neckar-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66730
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66730.rss2

Pressekontakt:
Rhein-Neckar-Zeitung
Manfred Fritz
Telefon: +49 (06221) 519-0


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