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Lausitzer Rundschau: Zwölftägiger Klimagipfel beginnt in Kopenhagen / 192 Kapitäne und ein Eisberg

Geschrieben am 06-12-2009

Cottbus (ots) - Es gibt vor Kopenhagen niemanden mehr, der
klimapolitisch noch behauptet, die Erde sei eine Scheibe. Die
Weltgemeinschaft, inklusive der USA, weiß, was die Stunde geschlagen
hat. Geht es so weiter wie bisher, dann stirbt die Menschheit zwar
nicht aus. Aber große Teile versinken im Wasser, nicht nur
Bangladesh, auch Holland, Hamburg und New York. Die Weltwirtschaft
bricht ein. Schon ab 2100. Viele Arten sterben aus.
Es wird kein schönes Leben mehr sein. Und trotzdem gilt es schon als
Erfolg, wenn verbindlich verabredet wird, dass die Erde sich nicht um
mehr als zweiGrad erwärmen soll. Denn daraus folgt zwingend,
dass man, um das zu erreichen, bis 2050 global nur noch
750Milliarden Tonnen CO2 ausstoßen darf. Das sind
18,75Milliarden pro Jahr, halb so viel wie jetzt.
ZweiTonnen pro Erdenbürger.
Das Zwei-Grad-Ziel bedeutet, dass jeder Deutsche seinen fossilen
Energieverbrauch auf ein Fünftel reduzieren muss, jeder Amerikaner
auf einZehntel und jeder Chinese auf die Hälfte. Dabei fangen
die Chinesen gerade erst so richtig an mit dem Verbrennen. Und dabei
denken wir mit unserem bisschen Windkraft und Sonnenenergie, mehr Öko
gehe kaum.
Jede Festlegung auf ein Ziel zieht also gravierende Konsequenzen nach
sich. Aber, und das gilt es endlich zu erkennen: Höhere Effizienz,
sparsamere Technologien, erneuerbare Energien, all das bietet auch
die Chance auf ein neues, nachhaltiges Wachstum. Wenn allerdings die
Industrieländer, die praktisch die volle Verantwortung für die schon
in die Atmosphäre eingebrachte Erwärmung um rund 1,5Grad
tragen, bei der Reduktion ihres Ausstoßes nicht vorangehen, werden
die Schwellenländer kaum folgen.
Kopenhagen muss noch keinen detaillierten Reduktionsplan liefern,
aber doch Eckpunkte dafür festlegen und die Mechanismen definieren,
wie sie erreicht werden sollen. Deutschlands führender Klimaforscher,
Hans Joachim Schellnhuber, hat die Lage der Erde mit der der Titanic
verglichen. Der Unterschied: Heute wissen alle, dass der Eisberg
kommt, die Sicht ist gut. Aber an Deck stehen 192Kapitäne mit
höchst unterschiedlichen Interessen und Betroffenheiten. In
Kopenhagen steht die Frage zur Entscheidung, ob die Spezies Mensch
fähig ist, sich selbst durch die Kraft kollektiver Vernunft so auf
diesem Planeten zu bewegen, dass sie die eigenen Lebensgrundlagen
nicht zerstört.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_47069.rss2

Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


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