(Registrieren)

WAZ: Der Klimagipfel in Kopenhagen - Nichts für Apokalyptiker. Leitartikel von Ulrich Reitz

Geschrieben am 06-12-2009

Essen (ots) - Kopenhagen, das dürfte die Woche werden eines großen
Gefühls, angesiedelt zwischen Welterrettungspathos und
Untergangs-Alarmismus. Hat gegen soviel Emotion rationaler Zweifel
noch eine Chance?

Dabei: Wenn ein führender Klimaforscher der Datenfälschung
überführt wird, wenn der Chef des UN-Klimabüros dramatische Reports
rechtfertigt, man müsse eben schockieren, nährt dies die Skepsis. Die
Global-Geißeln Hunger und Durst sind noch lange nicht gelöst, da soll
sich die Menschheit flugs der nächsten Mega-Aufgabe zuwenden, den
Anstieg des Weltklimas um zwei Grad zu stoppen. Ist das nicht
vermessen? Und ist allein das Kohlendioxid verantwortlich für die
Erderwärmung? Wie viel Scheinrationalität steckt in dem
klimapolitischen Mantra, der Mensch versaue das Klima, also müsse er
es auch wieder reinigen?

Wobei von niemandem ernsthaft bestritten wird, dass auch
menschliches Handeln für die Erwärmung der Erde verantwortlich ist.
Aber es gibt andere Ursachen: die Vulkan-Tätigkeit, die Launen der
Sonne. Der Klimawandel sei erdhistorisch völlig normal, ermittelte
das renommierte Bostoner MIT. Darf man das sagen, oder ist man schon
ein "Leugner"?

Zur Klarstellung: Es geht nicht um ein industrielles Weiter-So.
Die Umwelt zu erhalten, ist ein ethisches Gebot. Aber der deutsche
Wald lebt auch noch. Es geht um die vernünftige Haltung zu einem
drängenden Problem. Blinde Gefolgschaft jenen gegenüber, die ein
komplexes Phänomen auf eine Ursache, menschliches Fehlverhalten,
reduzieren wollen, lässt sich auch begreifen als besondere Form der
Menschenverachtung.

Welche Haltung sollen wir einnehmen? Wir könnten mehr auf unseren
Erfindungsreichtum vertrauen. Klimasünder China plant, das Zeitalter
der ölgetriebenen Autos einfach zu überspringen und
Elektroauto-Weltmeister zu werden. Wer als Europäer in China
industrielle Großanlagen aufstellt, muss hohe Umweltstandards
erfüllen. Neue Kohlekraftwerke haben einen viel höheren Wirkungsgrad,
Autos werden immer umweltfreundlicher.

Zwischen Klima-Alarmismus und Klima-Gleichgültigkeit gibt es eine
dritte Haltung. Darauf zu vertrauen, dass die Menschheit immer noch
rechtzeitig begriffen hat, nicht den Ast abzusägen, auf dem sie
sitzt.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

240935

weitere Artikel:
  • Lausitzer Rundschau: Zwölftägiger Klimagipfel beginnt in Kopenhagen / 192 Kapitäne und ein Eisberg Cottbus (ots) - Es gibt vor Kopenhagen niemanden mehr, der klimapolitisch noch behauptet, die Erde sei eine Scheibe. Die Weltgemeinschaft, inklusive der USA, weiß, was die Stunde geschlagen hat. Geht es so weiter wie bisher, dann stirbt die Menschheit zwar nicht aus. Aber große Teile versinken im Wasser, nicht nur Bangladesh, auch Holland, Hamburg und New York. Die Weltwirtschaft bricht ein. Schon ab 2100. Viele Arten sterben aus. Es wird kein schönes Leben mehr sein. Und trotzdem gilt es schon als Erfolg, wenn verbindlich verabredet mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Arbeitsverbot für ausländische Journalisten im Iran / Mehr Druck nötig Cottbus (ots) - Es ist ein massiver Verstoß gegen die Pressefreiheit: DreiTage lang dürfen internationale Journalisten nicht aus Teheran berichten, weil der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad neue Studentenproteste fürchtet. Doch der internationale Aufschrei darüber ist bislang ausgeblieben. Natürlich, wer gegen jede Menschenrechtsverletzung von Ahmadinedschad und seinen Schergen protestieren wollte, käme aus dem Protestieren gar nicht mehr heraus. Menschen werden hingerichtet, weil sie vom Islam zum Christentum konvertieren. mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Impfung gegen Neue Grippe Bielefeld (ots) - Die von der ehemaligen Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) angekündigte größte Massenimpfung in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland entwickelt sich für Amtsnachfolger Philipp Rösler (FDP) zu einer »Pleiten, Pech und Pannen«-Aktion. Zunächst zweifelten selbsternannte Experten, aber auch ärztliche Fachleute und Ärztefunktionäre an der Verträglichkeit des Impfstoffes gegen die Neue Grippe. Impfmüdigkeit machte sich breit. Als die Impfstoff-Kritiker den Rückzug antraten und es erste Tote gab, nahm die mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Russland / Brand Lotterie in der Disco Osnabrück (ots) - Angesichts der Brand-Katastrophe von Perm ist es verständlich, dass Präsident Dmitri Medwedew und Ministerpräsident Wladimir Putin mit klaren Worten strafrechtliche Konsequenzen fordern. Doch in erster Linie kommt ihre Reaktion wohlfeil daher. Es reicht nicht, dass die Behörden die Club-Besitzer warnten, das Etablissement verfüge nicht über ausreichenden Brandschutz. Reagieren die Betreiber nicht, gehört ein solcher Laden geschlossen. Auch dass Parlamentspräsident Boris Gryslow ein Gesetz für mehr Notausgänge und schwer mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Russland / Brand Osnabrück (ots) - Lotterie in der Disco Angesichts der Brand-Katastrophe von Perm ist es verständlich, dass Präsident Dmitri Medwedew und Ministerpräsident Wladimir Putin mit klaren Worten strafrechtliche Konsequenzen fordern. Doch in erster Linie kommt ihre Reaktion wohlfeil daher. Es reicht nicht, dass die Behörden die Club-Besitzer warnten, das Etablissement verfüge nicht über ausreichenden Brandschutz. Reagieren die Betreiber nicht, gehört ein solcher Laden geschlossen. Auch dass Parlamentspräsident Boris Gryslow ein Gesetz mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht