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Oxfam und BUND: Erfolg in Kopenhagen noch möglich, aber Industrieländer wollen "Greenwashing"

Geschrieben am 03-12-2009

Berlin (ots) - Die Entwicklungshilfeorganisation Oxfam Deutschland
und der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) sehen
wenige Tage vor dem Start des Weltklimagipfels in Kopenhagen noch
Chancen für einen Erfolg, aber nur, wenn sich vor allem die
Industrieländer bei den strittigen Fragen noch bewegen. Vor allem bei
den Schwellenländern habe es in den letzten Wochen immer mehr
Bewegung gegeben. Jetzt müssten die Industrieländer ihre Angebote
deutlich nachbessern. Deutschland und die Europäische Union stünden
in der Verantwortung, bis zuletzt auf ein rechtlich verbindliches
Abkommen hinzuarbeiten und von den USA stärkere Klima-Ziele zu
fordern.

Hubert Weiger, Vorsitzender des BUND: "Die Weltgemeinschaft muss
sich in Kopenhagen dringend auf ein faires Klimaabkommen einigen, das
die Erderwärmung so weit wie möglich unter zwei Grad Celsius
begrenzt. Unverbindliche Absichtserklärungen reichen nicht aus. Die
Industrieländer müssen sich völkerrechtlich verbindlich verpflichten,
ihre eigenen Emissionen um mehr als 40 Prozent bis 2020 zu
reduzieren. Die bisherigen Angebote ergeben zusammen aber nicht
einmal 20 Prozent. Wenn hier nicht nachgebessert wird, stürzen die
Industrieländer die Welt in eine Katastrophe."

Die bisherige Weigerung der Industriestaaten, ausreichende
Klimaschutzziele vorzulegen, schade vor allem den Menschen in den
ärmsten Ländern der Welt. Sie spürten die Folgen des Klimawandels wie
Wetterextreme in Form von Stürmen, Dürren oder Überschwemmungen am
stärksten. Nach Berechnungen von Oxfam wird sich die Zahl der wegen
des Klimawandels jedes Jahr in Not geratenen Menschen in den nächsten
Jahren um 50 Prozent auf 375 Millionen Menschen erhöhen.

Jan Kowalzig, Klima-Referent bei Oxfam Deutschland: "Wir brauchen
eine faire Lastenverteilung beim Klimaschutz; die Industrieländer
müssen die armen Länder dabei finanziell unterstützen. Die Mittel
hierfür sollten bis 2020 auf mindestens 110 Milliarden Euro jährlich
anwachsen - für klimafreundliche Entwicklung und die Anpassung an die
Folgen des Klimawandels. Deutschlands Anteil an diesem Betrag sollte
bei sieben bis zehn Milliarden Euro liegen. Nur wenn die
Industrieländer sich in dieser Frage bewegen, werden die Schwellen-
und Entwicklungsländer ein Abkommen als gerecht empfinden und bereit
sein, eigene Beiträge zur Bewältigung der Krise zuzusagen."

Ein ausreichend ehrgeiziges Klimaabkommen sei gleich in mehrfacher
Hinsicht im Interesse Deutschlands, so der BUND und Oxfam. Zum einen
würden auch hierzulande erhebliche Klimaschäden vermieden, zum
anderen ergebe sich daraus ein enormes Potential für die deutsche
Wirtschaft. Nach Angaben des Deutschen Instituts für
Wirtschaftsforschung sind bei einem ambitionierten
Kopenhagen-Abkommen zusätzliche jährliche Exporterlöse etwa im
Bereich klimafreundlicher Technologien und Dienstleistungen von ca.
30 Milliarden Euro zu erwarten.

Einen BUND/Oxfam-Hintergrund zu Kopenhagen finden Sie im Internet
unter: http://www.bund.net/fileadmin/bundnet/pdfs/umweltschutz_intern
ational/20091203_umweltschutz_international_hintergrund_klimagipfel_k
openhagen.pdf
oder als Kurzlink: http://bit.ly/4EH00M

BUND und Oxfam Deutschland sind ab 4. Dezember bis zum Ende der
UN-Klimaverhandlungen in Kopenhagen. Kontakte vor Ort:

- Antje von Brook, Leitung Internationale Umweltpolitik beim BUND,
antje.vonbroock@bund.net, Handy: +401736071601 und +4561724257

- Jan Kowalzig Klima-Referent bei Oxfam Deutschland,
jkowalzig@oxfam.de, Handy: +44-7540 702784 und 0049-177-4917135

Originaltext: BUND
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7666
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7666.rss2

Pressekontakt:
Rüdiger Rosenthal, BUND-Pressesprecher:
Tel. 030-27586-425,
Mobil. 0049-171-8311051
E-Mail: presse@bund.net
Internet: www.bund.net


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