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Weser-Kurier: Barmer-Chef fordert Beitrag der Arbeitgeber zur Finanzierung des Defizits im Gesundheitsfonds - "Zusätzliche Lasten auf alle Schultern verteilen"

Geschrieben am 09-10-2009

Bremen (ots) - Der Vorstandsvorsitzende der Barmer Ersatzkasse,
Johannes Vöcking, hat vor dem Hintergrund des Defizits von 7,4
Milliarden Euro im Gesundheitsfonds eine gerechte Verteilung der
Kosten gefordert. Auch die Arbeitgeber müssten ihren Beitrag leisten.
"Sie dürfen sich nicht aus ihrer sozialen Verantwortung
verabschieden", sagte Vöcking dem "Weser Kurier" (Sonnabendausgabe).
"Die zusätzlichen Lasten sollten auf alle Schultern verteilt werden."
Es gebe eine Lage, in der die Ausgaben um knapp fünf Prozent steigen,
die Einnahmen aber bei fast Null stehen bleiben würden. "Das sind
Auswirkungen der Wirtschaftskrise", sagte Vöcking. "Wenn aber der
Staat andere Branchen und Teile der Gesellschaft unterstützt, dann
kann er nicht die Folgen der Wirtschaftskrise für den
Gesundheitsfonds alleine den Arbeitnehmern aufhalsen."
Die Sorgen vor einer Erhöhung des Arbeitgeberanteils wegen der
Belastung der Lohnnebenkosten kann der Barmer-Chef nicht
nachvollziehen. "Ich würde sie als weniger gravierend einschätzen als
die Auswirkungen höherer Beitragszahlungen der Arbeitnehmer auf den
Konsum." Vöcking plädiert deshalb für eine Vierteilung der
zusätzlichen Lasten: "Ein Stück mehr Steuerfinanzierung, ein Stück
mehr auf der Arbeitgeberseite, ein Stück mehr Sonderbeitrag, aber
auch ein Stück mehr bei den Leistungserbringern wie Ärzten und
Krankenhäusern".
Das Defizit von 7,4 Milliarden Euro entspreche in etwa einem
Beitragsanteil von 0,75 Prozentpunkten, rechnete Vöcking vor.
Arbeitgeber und Arbeitnehmer müssten also eine zusätzliche Belastung
zwischen 0,1 und 0,2 Prozentpunkten tragen. "Das hieße", sagte der
Barmer-Chef weiter, "der Sonderbeitrag von 0,9 Prozent, den die
Versicherten zu ihrem Monatsbeitrag von 14,9 Prozent bezahlen, würde
auf etwas über 1,0 Prozent steigen. Der Beitrag der Arbeitgeber würde
sich von derzeit 7 Prozent auf etwas über 7,1 Prozent erhöhen." Zudem
müsse der Steueranteil für den Fonds erhöht werden, damit sich alle
Bürger an den Kosten für das Gesundheitswesen beteiligten, also auch
die Privatversicherten. "Das ist nur gerecht", sagte Vöcking.
Schließlich müssten auch Ärzte und Pharmaindustrie ihren Anteil
leisten. "Wir reden hier am Ende noch von rund einer Milliarde Euro.
Bei einer Gesamtsumme von 170 Milliarden Euro, die jährlich in der
GKV bewegt wird, ist dieser Sparanteil durchaus tolerierbar."

Originaltext: Weser-Kurier
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30479
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30479.rss2

Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@btag.info


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