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Lausitzer Rundschau: Zu Bundestagswahl/SPD:

Geschrieben am 27-09-2009

Cottbus (ots) - Den 6. September 1953 kann die deutsche
Sozialdemokratie nun aus ihrem kollektiven Gedächtnis streichen. Bis
Sonntag stand dieser Tag für das schlechteste Ergebnis ihrer
Nachkriegsgeschichte. Dass die 28,8 Prozent von damals jetzt noch
deutlich unterboten wurden, zeigt das ganze Ausmaß des tiefen Falles
der SPD. Ebenso wie der Vergleich mit 1998 - 40,8 Prozent der
Deutschen hatten damals für die Sozialdemokraten gestimmt und Gerhard
Schröder ins Kanzleramt geschickt. Binnen eines Jahrzehnts an der
Regierung hat die Partei ihr Ergebnis seitdem nahezu halbiert. Sie
hat mit der Agenda 2010 ihr Stammklientel in doppelter Hinsicht links
liegen lassen - doch jene Neue Mitte, auf die die
Schröder-Müntefering-Steinmeier-SPD stattdessen setzte, erwies sich
spätestens am gestrigen Sonntag als Fata Morgana. Nun steht die
Partei vor einem Scherbenhaufen - und vor erbitterten
Richtungskämpfen. Aber der Abschied von der Macht bietet der SPD auch
die Chance auf einen Neuanfang. Personelle Konsequenzen sind
angesichts des historischen Desasters ohnehin unausweichlich.
Entscheidender ist, dass es der Partei in den kommenden Jahren
gelingt, sich in der Opposition als glaubwürdige Alternative zur
schwarz-gelben Regierung zu profilieren. Voraussetzung dafür sind die
längst überfällige kritische Aufarbeitung der Schröder-Ära und die
endgültige Klärung des Verhältnisses zur Linkspartei. Ein Grund für
die verheerende Niederlage des gestrigen Tages war ja auch, dass es
der SPD - abseits wählerverdummender Ampel-Diskussionen - an einer
echten Machtperspektive fehlte. Wenn nicht alles täuscht, dann hat
sie die rot-rot-grüne Option bei dieser Bundestagswahl zum letzten
Mal ausgeschlossen.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
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Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


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