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Neue Westfälische: KOMMENTAR Sparkurs der Post Mehr strampeln MARTIN KRAUSE

Geschrieben am 24-09-2009

Bielefeld (ots) - Es ist nicht einfach, bei der Post in Bonn
jemanden zu finden, der sagt: Jawohl, wir wollen billige
Standardbriefe nur noch dienstags bis samstags verteilen. Viele
tausend der insgesamt 155.000 Mitarbeiter im deutschen Briefdienst
könnten sich ausrechnen, dass ihr Job gefährdet ist.
Kein Geheimnis ist es aber, dass Post-Chef Frank Appel unbedingt
sparen will. Ohne den Postbank-Verkauf wäre die Ertragslage des
größten privaten Arbeitgebers in Deutschland (an dem der Staat noch
30,5 Prozent hält) wirklich mager.
Dabei wirft der Briefdienst noch immer ordentliche Gewinne ab, wenn
man eine Umsatzrendite (vor Zinsen und Steuern) von mehr als acht
Prozent so nennen darf. Sorgenkinder sind all die anderen Bereiche,
die 70 Prozent des Geschäfts ausmachen und die zum Teil Verluste
liefern.
Nun sollen die Postboten in Deutschland noch mehr strampeln, nämlich
40 statt 38,5 Stunden pro Woche, damit die Konzernkollegen in Amerika
halbwegs über die Runden kommen. Auf fällige Lohnerhöhungen sollen
sie verzichten. Früher oder später werden sie vielleicht auch größere
Zustellbezirke akzeptieren müssen. Denn gebetsmühlenartig verweisen
ihre Bosse auf schrumpfende Umsätze, weil immer mehr E-Mails und
immer weniger Briefe geschrieben werden.
Heute zeigt sich, dass Klaus Zumwinkels Druck auf die Tränendrüse,
als er sich für einen Mindestlohn von 9,80 Euro für seine Zusteller
stark machte, tatsächlich nur dem Wettbewerbs-Kalkül geschuldet war.
Dem Manager ging es weniger um das Wohl seiner Leute oder den Kampf
gegen Sozialdumping. Der Vorstandschef hatte vor allem die Chance im
Auge, die noch jungen Wettbewerber an die Wand zu drücken. Aber auch,
wenn Zumwinkel als Steuersünder aus dem Amt entfernt wurde: In der
durch die Digitalisierung bedrängten Branche wird es wohl nicht mehr
so richtig gemütlich werden.

Originaltext: Neue Westfälische
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65487
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65487.rss2

Pressekontakt:
Neue Westfälische
Jörg Rinne
Telefon: 0521 555 276
joerg.rinne@neue-westfaelische.de


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