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Neue OZ: Kommentar zu Prozesse / Türkei / Marco

Geschrieben am 16-09-2009

Osnabrück (ots) - Kein Ruhmesblatt

Das Verfahren gegen Marco Weiss ist kein Ruhmesblatt für die
türkische Justiz. Mehr als zwei Jahre haben die Richter gebraucht, um
im Missbrauchsprozess gegen den Uelzener endlich zu einem Urteil zu
finden. Das Ergebnis ist so kurios wie es das gesamte Verfahren war.

Einerseits verhängten die Richter gestern eine Freiheitsstrafe von
fast 27 Monaten, andererseits setzten sie diese aber zur Bewährung
aus - das ist nicht nur nach deutschen Maßstäben sehr ungewöhnlich.
Spiegeln sich in dem zwiespältigen Urteil etwa Zweifel der Richter an
Marcos Schuld wider? Oder ist die Bewährung ein Zugeständnis an den
Verurteilten, den die Juristen 2007 für acht Monate unter miserablen
Bedingungen in U-Haft schmoren ließen und damit heftige Proteste in
Deutschland auslösten?

Schwer zu erklären ist auch, warum deutsche Staatsanwälte
denselben Fall Marco vor vier Monaten mangels Tatverdachts zu den
Akten legten. Offenbar haben die hiesigen Ermittler auch jene
ärztlichen Gutachten berücksichtigt, die Zweifel am Missbrauch von
Charlotte M. säten. In der Türkei fanden die Berichte nach Angaben
von Prozessbeobachtern kein Gehör.

Tröstlich für Marco ist immerhin, dass ihm der erneute Weg hinter
Gitter nun erspart bleibt. Zumindest vorerst. Denn sowohl seine
Anwälte als auch der Rechtsbeistand von Charlotte M. kündigten
Revision an. Die Zeit der Unsicherheit für Marco geht also weiter.

Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964
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Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207


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