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Merkels Ruf nach längeren Laufzeiten für Atomkraftwerke potenziert Entsorgungsprobleme: Atommüllberg vergrößert sich von rund 11000 auf 18000 Tonnen

Geschrieben am 16-09-2009

Berlin (ots) - Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
(BUND) hat Bundeskanzlerin Angela Merkel vorgeworfen, ihr Einsatz für
verlängerte Laufzeiten von Atomkraftwerken würde die Menge des
anfallenden hochradioaktiven Atommülls in Deutschland um rund 60
Prozent erhöhen. Statt 10800 Tonnen abgebrannter Brennelemente, die
bis zur geplanten Beendigung der Atomenergienutzung im Jahr 2022
anfielen, würde die von Merkel vorgeschlagene um 15 Jahre verlängerte
Laufzeit den Atommüllberg auf 17550 Tonnen anwachsen lassen. Jedes
zusätzliche Betriebsjahr schlage mit etwa 450 Tonnen mehr
hochradioaktiven abgebrannten Brennelementen zu Buche.

Sollte sich gar der Vorschlag von Baden-Württembergs
Ministerpräsident Günther Oettinger durchsetzen, die Laufzeiten
deutscher Atomkraftwerke komplett freizugeben, wäre nach 24 Jahren
Laufzeitverlängerung der Atommüllberg doppelt so groß wie 2022.

Hubert Weiger, BUND-Vorsitzender: "Alle bisherigen Versuche, den
gefährlichen Strahlenmüll in Deutschland endzulagern, sind
gescheitert. Selbst in der Union scheinen einige inzwischen zu
begreifen, dass nach Alternativen zu einem Endlager im maroden
Salzstock von Gorleben gesucht werden muss. Ob aber ein anderes
Endlager gefunden wird, ist ungewiss. Trotzdem bleiben Angela Merkel
und andere Vertreter der CDU/CSU bei ihrer Forderung nach längeren
AKW-Laufzeiten und riskieren so eine dramatische Zuspitzung der
Entsorgungsprobleme. Das ist nicht nur jetzt schon unverantwortlich,
das wird vor allem zu einer Riesenlast für nachfolgende
Generationen."

Die Große Koalition sei trotz anderslautender Ankündigungen in
ihrem Koalitionsvertrag bei der Lösung der Endlagerfrage keinen
Schritt vorangekommen. Bereits die frühere rot-grüne Bundesregierung
habe in ihren sieben Regierungsjahren dieses Problem nicht lösen
können.

"Voraussetzung, mittels einer vergleichenden Suche den am besten
geeigneten Standort für ein Atommüllendlager in Deutschland zu
finden, ist ein in der Gesellschaft erreichter Konsens in dieser
Frage", so Weiger. Zunächst müsse klar sein, dass die Menge des
Strahlenabfalls begrenzt sei, nach dem Abschalten aller
Atomkraftwerke nicht mehr wachse und dass ein Endlager auf keinen
Fall dem Weiterbetrieb der AKW dienen könne.

"Wer wie Union und FDP am Endlagerstandort Gorleben festhält und
längere Laufzeiten für die deutschen Atomkraftwerke fordert, der will
offensichtlich keine Lösung zur Endlagerung des Strahlenabfalls,
sondern der will die gesellschaftlichen Konflikte in dieser Frage
noch weiter anheizen", sagte Weiger.

Ein BUND-Hintergrund-Papier zur Endlagersuche finden Sie im
Internet unter http://www.bund.net/fileadmin/bundnet/pdfs/atomkraft/2
0090916_atomkraft_endlagersuche_forderungen.pdf

oder auch als Kurzlink unter: http://i8t.de/evf0pimh

Originaltext: BUND
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7666
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7666.rss2

Pressekontakt:
Thorben Becker, Energieexperte beim BUND:
Tel. 030-27586-421, Mobil: 0173-6071603 bzw.

Rüdiger Rosenthal, BUND-Pressesprecher:
Tel. 030-27586-425, Fax: -440
E-Mail: presse@bund.net
Internet: www.bund.net


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