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WAZ: Wohin mit dem Atommüll? - Ohne Mut und Willen. Kommentar von Jürgen Polzin

Geschrieben am 09-09-2009

Essen (ots) - Der fatale Irrtum in der Atomdebatte ist: Entgegen
der landläufigen Meinung gehen nicht von den Reaktoren, sondern von
deren hochradioaktiven Abfällen die größeren Risiken aus. Seit 60
Jahren ist die nukleare Technik in der Welt. Doch noch immer wissen
die Kraftwerksbetreiber nicht, wohin mit dem gefährlichen Müll. Er
lagert relativ ungeschützt in Hallen. In zehn Jahren aber werden die
provisorischen Zwischlager in Deutschland mit Atomschrott gefüllt
sein - ein Risikopotenzial, das zehn Tschernobyl-Reaktoren
entspricht.
Deswegen ist es ein Skandal, dass es den Regierungskoalitionen der
vergangenen Jahrzehnte an Mut und Willen fehlte, die Endlagerfrage zu
lösen. Von einer Legislaturperiode schoben sie das Problem zur
nächsten. Mit Gorleben und einem Erkundungsstopp wurde Politik
gemacht. Offenbar auch massiver Druck auf kritische Wissenschaftler
ausgeübt.
Die Schweiz wird vor Deutschland ein Endlager gefunden haben. Dort
gibt es geeignete Tonschichten, aber vor allem eine Beteiligung der
Bürger bei der Standortsuche. Genau das sollte die neue
Bundesregierung endlich beherzigen: Nur Transparenz schafft
Vertrauen.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


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