(Registrieren)

NRW-Umweltminister Uhlenberg soll E.on-Kohlekraftwerk Datteln stoppen

Geschrieben am 08-09-2009

Berlin (ots) - Deutsche Umwelthilfe verlangt nach OVG-Urteil
Aufhebung der sofortigen Vollziehung - Kein öffentliches Interesse
zum Weiterbau auf Grundlage eines rechtswidrigen Bebauungsplanes -
Milliardenschwere Fehlinvestition vermeiden - Urteil beweist, dass
regionaler Widerstand gegen Klimakiller-Kraftwerke auch noch nach
Baubeginn erfolgreich sein kann

Nach dem wegweisenden Urteil des Oberverwaltungsgerichts (OVG)
Münster zum Eon-Kohlekraftwerk Datteln ist ein sofortiger Baustopp
des im Rohbau bereits fertig gestellten Großprojekts unausweichlich.
Darauf hat der Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe e. V.
(DUH), Rainer Baake, hingewiesen. Baake forderte den verantwortlichen
Düsseldorfer Umweltminister Eckhard Uhlenberg (CDU) auf, seine
nachgeordnete Genehmigungsbehörde umgehend zur Aufhebung der
sofortigen Vollziehung des offensichtlich rechtswidrigen
Kraftwerkneubaus zu veranlassen. "Es kann nicht sein, dass auf der
Baustelle weiter Millionen vergraben und Fakten geschaffen werden,
obwohl nach dem Urteil des höchsten nordrhein-westfälischen
Verwaltungsgerichts klar ist, dass die Bauarbeiten ohne tragfähige
Rechtsgrundlage begonnen wurden", erklärte Baake.

Seit dem OVG-Urteil vom vergangenen Donnerstag handele es sich bei
der Errichtung des europaweit größten Kohle-Monoblocks, der nach
seiner Fertigstellung die Atmosphäre mit jährlich 6,5 Millionen
Tonnen des Treibhausgases Kohlendioxid belasten würde, "faktisch um
einen Schwarzbau". An der sofortigen Vollziehung des
Kraftwerkprojekts gebe es mithin keinerlei öffentliches Interesse.
Das sei aber Voraussetzung für die Anordnung der sofortigen
Vollziehung zum Bau des Kraftwerks gewesen, obwohl noch Klagen von
Anwohnern vor dem OVG Münster gegen die entsprechenden Genehmigungen
anhängig seien.

Baake wertete das OVG-Urteil als "Riesenschlappe für die
Kohlelobby, die glaubt, Strom in diesem Land im Jahr 2050 noch
genauso produzieren zu können wie 1970". Die Aufhebung der sofortigen
Vollziehung sei auch die einzige Möglichkeit, Eon vor
milliardenschweren Fehlinvestitionen zu bewahren und den durch den
vorzeitigen Baubeginn bereits entstandenen Schaden insgesamt zu
begrenzen. Für die regionalen Widerstandsgruppen, die sich an allen
Standorten von geplanten oder bereits im Bau befindlichen
Kohlekraftwerken gebildet haben, sei das Münsteraner Urteil ein
Mutmacher: "Erstmals ist klar, dass Bürgerinitiativen auch dann noch
eine Chance zur erfolgreichen Intervention haben, wenn ein
Kohlekraftwerk schon im Bau ist."

Nach Überzeugung der DUH verhindert der geplante Bau einer neuen
Generation von Kohlekraftwerken in Deutschland massiv den Übergang in
ein klimaschonendes Energiesystem auf Basis von Energieeffizienz und
Erneuerbaren Energien. Ebenso würde die von den Atomkonzernen und
ihren Anhängern in der Politik betriebene Laufzeitverlängerung von
Atomkraftwerken wirken. Statt unflexibler Großkraftwerke seien zum
Ausgleich des naturgemäß unstet anfallenden Ökostroms aus Wind und
Sonne schnell regelbare Kraftwerke auf Basis von Erd- und Biogas und
Ausbau und Entwicklung von Stromspeichern notwendig.

Das OVG Münster hatte am vergangenen Donnerstag den Bebauungsplan
der Stadt Datteln, auf dessen Grundlage der
immissionsschutzrechtliche Vorbescheid für das
Eon-Steinkohlekraftwerk erteilt worden waren, für unwirksam erklärt.
Die Planung am vorgesehenen Kraftwerkstandort verstoße gegen Ziele
der Landesplanung. Außerdem habe die Stadt das Gefährdungspotenzial
des Kraftwerks und den Schutz der Bevölkerung im Fall eines Unfalls
nicht ausreichend berücksichtigt. Auch Natur- und Landschaftsschutz
sei nicht ausreichend Rechnung getragen worden.

Originaltext: Deutsche Umwelthilfe e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/22521
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_22521.rss2

Pressekontakt:
Rainer Baake, Bundesgeschäftsführer, Hackescher Markt 4, 10178
Berlin; Mobil: 0151 55 01 69 43, Tel.: 0302400867-0, Fax:
0302400867-19, E-Mail: baake@duh.de

Dr. Gerd Rosenkranz, Leiter Politik und Presse, Hackescher Markt 4,
10178 Berlin, Mobil: 01715660577, Tel.: 0302400867-21, Fax:
0302400867-19, E-Mail: rosenkranz@duh.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

223587

weitere Artikel:
  • Ulla Lötzer: Magna-Ablehnung ist Quittung für Guttenbergs verfehlte Politik Berlin (ots) - "Nun erhält die Bundesregierung die Quittung für ihre konsequente Weigerung, sich ein Mitspracherecht bei Opel zu sichern", kommentiert Ulla Lötzer Medienberichte, wonach ein Verkauf von Opel an den kanadischen-österreichischen Automobilzulieferer Magna im Verwaltungsrat von GM gescheitert ist. Die Sprecherin der Fraktion DIE LINKE für internationale Wirtschaftspolitik und Globalisierung erklärt weiter: "Wer Steuergelder ohne Gegenleistung vergibt, darf sich nicht wundern, wenn er bei wichtigen Entscheidungen gar nicht mehr...

  • Einladung und Akkreditierungshinweis: Wahlparty der Partei DIE LINKE Berlin (ots) - Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, wenn am 27. September 2009 um 18.00 Uhr die Prognosen über die Bildschirme laufen, erwartet DIE LINKE ein Ergebnis von 10 plus X Prozent. Nach Wochen des intensiven Wahlkampfes feiern wir das Ergebnis der LINKEN mit einer großen öffentlichen Wahlparty, zu der wir Sie herzlich einladen. Die Wahlparty findet statt: Am Sonntag, 27. September 2009, ab 17.00 Uhr Kulturbrauerei Berlin Prenzlauer Berg Knaackstraße 97 10435 Berlin Art und Ort der Veranstaltung erlauben es nicht, mehr...

  • Von Klaeden weist Rühe-Kritik zurück / Trittin: Bundeswehr führt in Afghanistan keinen Krieg Bonn (ots) - Der außenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Fraktion, Eckart von Klaeden, hat die Kritik des ehemaligen Verteidigungsministers Volker Rühe (CDU) an der Informationspolitik des Verteidigungsministeriums zum Nato-Angriff auf zwei Tanklastzüge in Afghanistan zurückgewiesen. In einem PHOENIX-Interview am Rande der heutigen Bundestagssitzung sagte er: "Ich halte die Kritik von Volker Rühe im Ton und im Inhalt für unangemessen, denn Bundesminister Jung hat das an Informationen weitergegeben, was ihm an Informationen vorgelegen hatte." mehr...

  • Karin Binder: Zank um Äpfel muss zum Wohl der Schulkinder beendet werden Berlin (ots) - "Es kann nicht sein, dass die Versorgung von Schulkindern mit Obst am Föderalismus und an der Prinzipienreiterei von Bund und Ländern scheitert. Allerdings darf ein Kompromiss im Vermittlungsausschuss nicht zu Lasten der Eltern gehen", warnt Karin Binder. Die verbraucherpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE erklärt: "Der Bund hat den Ländern die Kostenübernahme für das EU-Schulobstprogramm mit dem Hinweis auf eine mögliche Ko-Finanzierung durch die Eltern bereits schmackhaft gemacht. Das heißt in der Konsequenz, mehr...

  • Erneuerbare Energien: Den Jobmotor am Laufen halten Einladung zur Pressekonferenz Berlin (ots) - Deutsche Umwelthilfe warnt vor drohendem "Systemkonflikt" zwischen altem und neuem Energiesystem nach der Bundestagswahl - Wind- und Solarbranche schaffen dringend benötigte Arbeitsplätze - Weltmarktführer Vestas und First Solar berichten über ihre Aktivitäten in Brandenburg Sehr geehrte Damen und Herren, der Ausbau der Erneuerbaren Energien entwickelt sich in weiten Teilen Deutschlands mehr und mehr zu einem Lichtblick im allgemeinen Grau der Wirtschafts- und Finanzkrise. Das gilt auch und ganz besonders für Brandenburg, mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht