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Lausitzer Rundschau: Zum Tod von Edward Kennedy Das Erbe einer Ära

Geschrieben am 26-08-2009

Cottbus (ots) - Vom Ende einer Ära wird jetzt mit dem Tod des
letzten der drei politisch aktiven Kennedy-Brüder geredet. Wäre dem
so, dann hätte die Demokratie am Mittwoch tatsächlich einen schwarzen
Tag erlebt - nicht nur in den USA, sondern in der freien Welt
überhaupt.
Die Kennedys standen für das Versprechen vom stetigen Ringen um eine
bessere Welt. In den fast 50.Jahren, in denen sie Politik prägten,
wandelten sich die Ziele. Was mit der Verheißung der Jugend und dem
Flug zum Mond unter dem erschossenen Präsidenten John.F. Kennedy im
Jahr 1960 begann, wurde zunächst für kurze Zeit unter dem dann 1968
ebenfalls ermordeten Robert, die letzten 40.Jahre mit Edward zum
Inbegriff von liberaler Reformpolitik. Weil die persönlichen
Machtambitionen dieser Familie so offenkundig waren, wuchs aus ihnen
die Verpflichtung zu einer Politik, die sich um die Benachteiligten
der Gesellschaft zu kümmern hat. Dies ist den Kennedys trotz aller
Skandale gelungen.
Edward Kennedy hatte die meiste Zeit hierfür und er hat sie wie kaum
ein anderer Politiker genutzt. Und sein Erbe ist deswegen auch nicht
auf die Familie beschränkt. US-Präsident Barack Obama hat ihn den
"Beschützer eines Traums" genannt. Auch an ihm, der mit Hilfe der
Kennedys den Weg ins Weiße Haus fand, liegt es jetzt, dieses Erbe zu
verteidigen. Aber wie der Mythos, den diese Familie hervorbrachte,
weit über die Grenzen der USA hinausreicht, so wichtig ist die darin
enthaltene Botschaft auch für andere Länder. Was die drei Brüder, was
vor allem Robert und Edward lebten, bleibt von Bedeutung. Reichtum,
Macht und Ruhm hatten sie - aber auch Zuwendung und Mitgefühl für
andere.
Eine Gesellschaft, in der nur die Interessen unterschiedlichster
Gruppen halbwegs ins Gleichgewicht gebracht werden, verliert ihren
Zusammenhalt. Die Kennedys haben dies auch ihrer eigenen
Familiengeschichte wegen gut verstanden. Ihr Vater hatte sich seinen
Weg nach oben als Außenseiter gebahnt. Ihre Heimat, das weltoffene,
tolerante Boston, ist seit Jahrzehnten ein Gegenentwurf zur
Engstirnigkeit jenes hinterwäldlerischen Amerikas, das von der Angst
vor dem Neuen lebt. Die Ära der Kennedys mag mit dem Tod des letzten
der drei großen Brüder zu Ende gegangen sein. Aber der Geist, den sie
zu verkörpern versuchten, dieser Versuch, Mitmenschlichkeit zu leben
und einzufordern, muss seinen Platz in der Politik behalten.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
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Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


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