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Südwest Presse: Kommentar zum Thema Endlager

Geschrieben am 26-08-2009

Ulm (ots) - Was Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier derzeit
vergeblich versucht, gelingt seinem SPD-Mitstreiter Sigmar Gabriel:
Einen Anstoß für den Wahlkampf zu geben, der den Gegner trifft und
der das eigene Lager mobilisiert. Die neu entfachte Debatte über das
ungelöste Problem Atommüllendlager ist ein Nadelstich, der die Union
mehr schmerzt als das heuchlerische Gezeter über die -
vergleichsweise bescheidenen - Bewirtungskosten des Kanzleramts. Mehr
Substanz hat sie auch.
Natürlich hängt die Aufregung zum jetzigen Zeitpunkt auch mit den
nahenden Wahlen zusammen. Das ist aber legitim, denn das
zugrundeliegende Problem ist nicht von der Hand zu weisen: Es gibt
für die Endlagerung des über Jahrhunderte strahlenden Atommülls in
Deutschland nur die eine, höchst ungewisse Möglichkeit Gorleben. Seit
das Gift aus gutem Grund nicht mehr exportiert wird, lagert es in
mäßig gesicherten Betonhallen neben den Atomkraftwerken. Die
unbefriedigende, vermeintliche Zwischenlösung aber könnte länger
dauern, als allen Beteiligten lieb ist.
Wer Kernkraft befürwortet, hat mit dieser Situation ein großes
Problem. Deshalb reagiert die Union, die den im Atomkonsens
festgeschriebenen Ausstiegsplan für die deutschen Meiler kippen
möchte, so gereizt auf Gabriels Provokation. Doch in Ländern wie
Baden-Württemberg und Bayern werden etliche Atomkraftwerke betrieben,
sie sollen tunlichst auch nicht abgeschaltet werden. Die
Selbstgerechtigkeit, mit der zugleich jede Aufforderung
zurückgewiesen wird, sich aktiv an der Suche nach einem
Endlagerstandort zu beteiligen, erinnert schon sehr an das
Sankt-Florian-Prinzip.

Originaltext: Südwest Presse
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59110
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_59110.rss2

Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218


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