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Westdeutsche Zeitung: Verfassungsrichter Di Fabio bricht Lanze für die Pressefreiheit =

Geschrieben am 24-08-2009

Düsseldorf (ots) - Solingen. Udo Di Fabio, Richter am
Bundesverfassungsgericht, bricht eine Lanze für die Pressefreiheit.
Die in Düsseldorf erscheinende Westdeutsche Zeitung berichtet über
eine Festrede zum Jubiläum des Solinger Tageblatts, das 200 Jahre
alt geworden ist. Dabei betonte Di Fabio: "Ohne freie Presse gibt es
keine Demokratie." Die bloße Möglichkeit, dass ein Verhalten von
Inhabern öffentlicher Ämter jederzeit zum Gegenstand einer
Presse-Recherche werden kann, dämpfe die Hybris der Macht.

Allerdings sieht der Verfassungsrichter die Pressefreiheit auch
durch die modernen Medien bedroht. Das Internet berge die Gefahr,
dass Nachrichten in einzelne Bestandteile zerlegt, kommerzialisiert
und jedem Nutzer individuell zugestellt werden. Und: "Kommerzielle
oder anonym auftretende politische Interessengruppen können die
scheinbare Anarchie des Netzes für ihre Zwecke geschickt nutzen." Di
Fabio gab ein alltägliches Beispiel: "Wer schreibt für Wikipedia,
das jeder Schüler als digitales Lexikon ohne zu zögern konsultiert?
Warum zeigt sich das Gesicht der Kommunikationsteilnehmer nicht offen
im Netz?" So weit sei die mittelalterliche Burka auch von uns nicht
entfernt.

Der höchste Richter warnte vor dem Irrglauben, "billige
Information sei per Flatrate genauso gut zu haben". Eine solche
Haltung werde zur Verdrängung der Qualitätspresse führen. Di Fabio
sieht den 200. Geburtstag einer Zeitung da eher als Anlass für die
Bürger, sich selbst zu gratulieren - "zu dem, was sie als Fundament
ihrer Freiheit schätzen".

Originaltext: Westdeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/62556
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_62556.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211 / 8382-2358
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de


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