(Registrieren)

WAZ: Städtetag: Mitten in der Krise kürzt der Bund Zuschüsse für Hartz IV

Geschrieben am 22-08-2009

Essen (ots) - Mitten in der Wirtschaftskrise kürzt der Bund
Städten und Gemeinden die Zuschüsse zu den Unterkunftskosten für
Langzeitarbeitslose. Ab 2010 übernimmt Berlin nur noch 23,2 statt
bisher 26,1 Prozent der Milliarden-Belastung.
Dabei explodieren auf Grund der schnell steigenden
Arbeitslosen-Zahlen die Unterkunftskosten für ALG II-Empfänger. 2010,
rechnet der Deutsche Städtetag, werden diese Ausgaben insgesamt von
14 auf 16 Milliarden Euro klettern.
Für die Rathauskassen alleine bedeutet dies eine zusätzliche
Belastung von fast zwei Milliarden Euro, die an die
Bedarfsgemeinschaften der Langzeitarbeitslosen überwiesen werden
müssen - statt 10,3 Milliarden Euro in diesem Jahr dann 12,3
Milliarden.
Städtetags-Hauptgeschäftsführer Stephan Articus kritisierte in
einem Gespräch mit der WAZ die Entwicklung als "absurd". Die
deutschen Kommunen hätten es neben den steigenden Kosten durch die
Arbeitslosigkeit ja auch noch mit sinkenden Steuereinnahmen durch die
Krise zu tun.
Hintergrund der Kürzung: Veraltete Vereinbarungen, die noch in
Zeiten des Booms abgeschlossen wurden und seit 2008 wirksam sind. Die
Formel sieht vor, dass der Bund 2010 nicht Anteile an den realen
Kosten übernimmt, sondern sich an der Zahl der Bedarfsgemeinschaften
orientiert, die es zwischen Juli 2008 und Juni 2009 gab. Da hatte
sich die Krise noch nicht so stark auf den Arbeitsmarkt ausgewirkt.
Articus: "Es ist absurd, dass den Städten in dieser Situation eine
untaugliche Berechnungsformel des Bundes zusätzliche Probleme
aufhalst. Wenn die Ausgaben für die Unterkunftskosten für Hartz
IV-Empfänger steigen, muss der Bund seinen finanziellen Anteil daran
erhöhen und nicht reduzieren".
Wieviel Ausfälle die Städte durch die veraltete Formel am Ende
tatsächlich haben werden, ist unklar, weil keiner die Entwicklung auf
dem Arbeitsmarkt ab diesem Herbst voraussagen kann. Experten halten
ein erneutes Überschrei-ten der Fünf-Millionen-Grenze aber nicht für
ausgeschlossen.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

220378

weitere Artikel:
  • WAZ: NRW-CDU schreibt an alle SPD-OB-Kandidaten Essen (ots) - Eine Woche vor der Kommunalwahl versucht die CDU, alle SPD-Oberbürgermeister-Kandidaten mit Fragen über ihr Verhältnis zur Linkspartei unter Druck zu setzen. Dies berichtet die in Essen erscheinende WAZ-Gruppe. NRW-CDU-Generalsekretär Hendrik Wüst will von jedem der 22 Spitzenkandidaten wissen, ob die SPD vor Ort bereits Verhandlungen über eine künftige Zusammenarbeit mit der Linkspartei geführt hat und bereit wäre, nach der Wahl ein Bündnis mit den, so Wüst, "Extremisten, Spaltern und Demagogen" einzugehen. Die Menschen mehr...

  • LVZ: Brüderle: Mindestlöhne bleiben trotz Merkel-Erklärung "maximaler Unsinn" / Michael Fuchs: Nach der Krise und nach der Wahl alles auf den Prüfstand Leipzig (ots) - FDP-Vize Rainer Brüderle hat für den Fall einer schwarz-gelben Regierungsbildung nach der Wahl angekündigt, dass Union FDP "die guten Ansätze der Agenda 2010 wieder aufgreifen" würden. Außerdem müssten die bisherigen Vereinbarungen der großen Koalition zu Mindestlöhnen "bei möglichen Koalitionsverhandlungen sicher wieder auf den Tisch kommen", so Brüderle im Gespräch mit der "Leipziger Volkszeitung" (Sonnabend-Ausgabe). "Mindestlöhne bleiben maximaler Unsinn, weil sie Arbeitsplätze gefährden. Durch die schwarz-rote Mindestlohnpolitik mehr...

  • 34 Greenpeace-Gruppen protestieren gegen Atomkraft / Stromkunden sollen sich bei Energieversorgern für Erneuerbare Energien einsetzen Hamburg (ots) - Für einen Atomausstieg bis zum Jahr 2015 protestieren gestern und heute Greenpeace-Gruppen in 34 deutschen Städten vor den Kundenzentren der Energieversorger und in den Fußgängerzonen. Die Aktivisten fordern die Stromkunden auf, sich bei ihrem lokalen Energieversorger für den Ausbau Erneuerbarer Energien einzusetzen. Sie verteilen symbolische Atommüllfässchen mit Informationszetteln, auf denen die Menschen gegen Atomkraft unterschreiben können. Die gesammelten Fässchen sollen anschließend den lokalen Stromversorgern übergeben mehr...

  • Flughafenverband ADV fordert Land Hessen auf, vor das Bundesverwaltungsgericht zu ziehen Berlin (ots) - "Mit dem VGH-Beschluss, Nachtflüge in der Zeit von 23 bis 5 Uhr zu überprüfen, haben die Kasseler Richter dem Wirtschaftsstandort Rhein-Main einen Bärendienst erwiesen", erklärt Ralph Beisel, Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbandes ADV (Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen). Gleichzeitig zweifeln die ADV-Fachleute die rechtliche Begründung des VGH an. In ihrer vorläufigen rechtlichen Einschätzung kritisieren die Rechtsexperten des Flughafenverbandes vor allem die unveränderte Bezugnahme des Gerichtes mehr...

  • Weser-Kurier: Bremens Wirtschaftssenator Ralf Nagel (SPD) fordert "Nord-Allianz" - Christian Wulff als Anführer - Maritime Konferenz auf der Zugspitze Bremen (ots) - Bremens Wirtschaftssenator Ralf Nagel (SPD) hat eine engere Zusammenarbeit der norddeutschen Bundesländer Bremen, Niedersachsen, Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern gefordert, um in Berlin die nordischen Interessen besser durchsetzen zu können. Dazu regt er eine "Nord-Allianz" dieser Bundesländer an. "Wir brauchen eine klare politische Strategie, wie wir die Interessen des Nordens in Berlin noch wirksamer hinterlegen können", sagte Nagel dem "Weser Kurier" (Sonntagausgabe). "Der niedersächsische Ministerpräsident mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht