(Registrieren)

Neues Deutschland: zum Urteil aus Karlsruhe zur Stärkung der Rechte von Abgeorneten

Geschrieben am 30-07-2009

Berlin (ots) - Nein, ganz so einfach darf es sich die
Bundesregierung nicht machen. Die Karlsruher Richter haben der
Machtarroganz der Exekutive einen Dämpfer versetzt: Es reicht nicht,
auf eine fürs Staatswohl »notwendige Geheimhaltung« zu verweisen, um
die Frage von Abgeordneten abzuschmettern, ob sie Objekt
geheimdienstlicher Überwachung sind. Ob Volksvertreter im Visier
sind, sollte grundsätzlich schon zu erfahren sein und ansonsten muss
wenigstens eine ordentliche Begründung her. Das ist immerhin etwas
und gibt den Parlamentariern wieder ein Stück Souveränität zurück,
die sie gegenüber der Regierung eigentlich haben (sollten). Im
Einzelfall könnte dadurch der Rechtfertigungsdruck steigen.
Gleichwohl ändert das Urteil nichts daran: Die Regierung darf auch
weiterhin jede Auskunft verweigern. Sie hat nur mehr Arbeit damit.
Geheimdiensturteile sind immer eine zweischneidige Sache: Sie reden
von Balancen, Ansprüchen und Rechten verschiedener Seiten und
erwecken damit den Anschein, als ließe sich die Arbeit von
Geheimdiensten rechtsstaatlich und demokratisch binden. Aber weil das
nicht geht, ohne dass Geheimdienste aufhören Geheimdienste zu sein,
bleibt immer ein letzter Vorbehalt. Sie lassen sich eben nicht
wirklich kontrollieren und deshalb gehören sie eigentlich
abgeschafft. Kehrt man in die reale Welt zurück, muss man sich
fragen: Warum hat das Gericht nicht wenigstens die Bespitzelung von
Abgeordneten ganz verboten?

Originaltext: Neues Deutschland
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59019
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_59019.rss2

Pressekontakt:
Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/2978-1721


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

216728

weitere Artikel:
  • Ostsee-Zeitung: OSTSEE-ZEITUNG Rostock zum Eta-Terror Rostock (ots) - Die Bomben von Burgos und Mallorca sind kein Zeichen neuer Eta-Stärke. Sie sind Ausdruck eines Selbstbetrugs und der Kriminalisierung ihrer Ideologie. Die Eta will die Gewalt in der spanischen Gesellschaft zementieren, den Schmerz quasi vergesellschaften. Dabei hat sie sich längst überholt. Ihre mehr oder weniger politisch nahestehenden Wegbegleiter von einst sind von der Bildfläche verschwunden: die nordirische IRA, die deutsche RAF, die spanische Grapo, die italienischen Roten Brigaden. Für wen die Eta heute noch kämpft, mehr...

  • Stuttgarter Nachrichten: zu Steinmeiers Wahlkampfteam Stuttgart (ots) - Stuttgarter Nachrichten zu Steinmeiers Wahlkampfteam Steinmeier will seinen Schwerpunktthemen Gesichter geben- und setzt dennoch mehr auf Masse als auf Klasse. Ob dieses Team jene Unentschlossenen mobilisieren kann, die Steinmeier als rettenden Strohhalm ins Visier genommen hat, ob es ihm gelingt, dass sich das Hoffnungs-Häuflein auch inhaltlich klar vom schwarzen Koalitionspartner absetzen kann - Zweifel sind angebracht. Originaltext: Stuttgarter Nachrichten Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/39937 mehr...

  • Südwest Presse: Kommentar zum SPD-Wahlkampfteam Ulm (ots) - Frauen vor, ist die Devise von Frank-Walter Steinmeier. Der SPD-Kanzlerkandidat hat zehn Damen in sein "Team" geholt und nur acht Herren. Es wären sogar elf, hätte sich Gesundheitsministerin Ulla Schmidt nicht erst einmal mit ihrer Dienstwagen-Affäre selbst ausgebremst. Für Steinmeier ist es ein "Signal für mehr Gleichstellung". Aber näher betrachtet ist es eher ein leicht durchschaubarer Trick. Gibt es doch mehr Wählerinnen als Wähler, schon weil Frauen eine deutlich längere Lebenserwartung haben. So hat Steinmeier sein mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum SPD-Wahlkampfteam Bielefeld (ots) - Manchmal verrät ein Satz alles. Frank-Walter Steinmeier hat gestern diesen Satz gesagt: »Wir müssen klarmachen, was passiert, wenn die SPD nicht regiert.« Wer böse ist, übersetzt das mit: Wir ahnen, dass wir nicht gewinnen können, nun wollen wir wenigstens nicht verlieren. Der Wahlkampf des Kandidaten aus dem lippischen Brakelsiek scheint unter einem schlechten Stern zu stehen. Die Präsentation des Wahlprogramms war überschattet vom Debakel bei der Europawahl. Und die Präsentation des Wahlkampfteams ist, allen Ausweichmanövern mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Eta-Terror Halle (ots) - Die Terroristen wollten Angst in der Urlaubshochburg säen. Und Chaos auf jener Insel auslösen, auf der sich derzeit mehr als 300 000 Feriengäste aufhalten. Leider ist dieser Bande von Fanatikern dies gestern auch gelungen, wenn auch nur vorübergehend. Man muss Spanien wünschen, dass die Polizei die Terroristen erwischt. Und die Aussichten dafür stehen gut. Dass die baskische Terror-Organisation trotzdem noch, 50 Jahre nach ihrer Gründung, zum Bombenlegen in der Lage ist, liegt daran, dass ihr der Nachwuchs bisher nicht ausging. mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht