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Rheinische Post: Kommentar: Hundt braucht Nachhilfe

Geschrieben am 28-07-2009

Düsseldorf (ots) - Viele Nachrichten künden bereits von einer
Erholung der Wirtschaft Börsen-Kurse und Banken-Gewinne steigen, die
Realwirtschaft freut sich über steigende Auftragseingänge. Und doch
kommt die Krise bei den Beschäftigten gerade erst an. Der
Arbeitsmarkt hinkt der Konjunktur grundsätzlich ein halbes Jahr
hinterher, zudem sind Unternehmen nun wie nie zuvor in Kurzarbeit
geflüchtet. Wenn die Betriebe nur die Hälfte der heutigen
Kurzarbeiter entlassen, weil Besserung für sie einfach zu lange
dauert, wird die Arbeitslosigkeit dramatisch steigen.
Das fürchtet auch Arbeitgeber-Chef Dieter Hundt. Insofern mag er
lautere Absichten haben, wenn er eine Senkung der Tariflöhne
vorschlägt. In der Sache aber irrt er. Jeder Hobby-Ökonom weiß, dass
die Hälfte der Wirtschaft Psychologie ist. Wer den Leuten jetzt Angst
macht mit Lohnsenkungen, die Gewerkschaften ohnehin verhindern
werden, verdirbt ihnen den letzten Rest Konsumlaune. Aber auch
Experten können nur die Augen verdrehen. Selbst der Exportweltmeister
Deutschland verkauft die Hälfte seiner Waren im eigenen Land. Wenn
die Löhne nun auf breiter Front sänken, würde eine gefährliche
Spirale von fallenden Einkommen, Preisen, Produktion in Gang gesetzt.
Deflations-Spirale nennt man das. Vielleicht sollte der erste Mann
der Wirtschaft hier noch einmal Nachhilfe in Ökonomie nehmen.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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