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KBV legt Honorarzahlen für das erste Quartal vor / Vorläufiges Plus kommt längst nicht allen Ärzten zugute

Geschrieben am 27-07-2009

Berlin (ots) - "Die absoluten Zahlen sind besser ausgefallen als
erwartet. Sie dürfen aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es vor
Ort noch viele Probleme gibt, die wir lösen müssen. Diese
Honorarreform hat zu Verwerfungen geführt - zu gewünschten und zu
nicht gewünschten. Längst nicht alle Ärzte haben dazugewonnen. Es
gibt auch Verlierer dieser Reform. Als Fazit bleibt festzuhalten: Wir
befinden uns mitten auf der Strecke hin zu einer adäquaten Vergütung.
Doch dieser Weg bleibt schwer und holprig. Die finanzielle
Unterdeckung in der ambulanten Versorgung von 30 Prozent ist zudem
nur teilweise behoben. Vergessen wir auch nicht: Letztlich geht es um
die Sicherung der wohnortnahen qualitativ hochwertigen ambulanten
Versorgung für unsere Patienten. Es hat sich im Übrigen gezeigt, dass
die ärztliche Selbstverwaltung funktioniert." Dieses Fazit zog heute
Dr. Andreas Köhler, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen
Bundesvereinigung (KBV) in Berlin. Er stellte die noch vorläufigen
Honorar-Ergebnisse des ersten Quartals vor. Demnach ist die
Gesamtvergütung im ersten Quartal 2009 im Vergleich zum
Vorjahresquartal um voraussichtlich 7,8 Prozent gestiegen.

Der durchschnittliche Honorarzugewinn je Praxis in 14
Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) liegt bei 7,4 Prozent.
Berücksichtigt man die Auswirkungen der Laborreform, ist dieser
Anstieg bei Haus- wie bei Fachärzten annähernd gleich. Die einzige
Arztgruppe, die bei gesamtdeutscher Betrachtung verloren hat, sind
die Orthopäden mit einem Honorarminus von vier Prozent. In den KVen
kann das unterschiedlich sein.

"Aber auch innerhalb der Arztgruppen gibt es zum Teil deutliche
Schwankungen. Ein Beispiel sind die Hausärzte. Diese haben in der
Summe zwar zehn Prozent gewonnen. Während in Sachsen-Anhalt aber
beispielsweise 95 Prozent der Allgemeinmediziner einen Honorarzuwachs
verzeichnen, gilt dasselbe leider nur für 14 Prozent ihrer Kollegen
in Baden-Württemberg", erklärte KBV-Vorstand Dr. Carl-Heinz Müller.
Bundesweit reicht die Spanne der Honorarentwicklung je Arztgruppe von
minus vier Prozent bis zu plus 21 Prozent.

Wesentliche Ziele sind - so die Feststellung beider Vorstände -
erreicht worden. Nach 20 Jahren ist die Finanzierung für die
ambulante Versorgung nicht mehr durch die Grundlohnsumme gedeckelt.
Das System der Kopfpauschalen konnte endlich abgeschafft werden. In
Ostdeutschland ist die Vergütung insgesamt auf rund 95 Prozent des
Westniveaus angehoben worden.

Die Reform ist noch lange nicht am Ende. Im Herbst müssen KBV und
Krankenkassen unter anderem den Orientierungswert für das kommende
Jahr vereinbaren. Zudem müssen für 2010 die Weichen gestellt werden,
um das tatsächliche Krankheitsaufkommen in der Bevölkerung, die
Morbidität, zu messen. Auch die Honorarverteilung soll überprüft
werden. Dabei geht es unter anderem um die mögliche Einführung einer
Strukturpauschale für die fachärztlichen Grundversorger sowie um eine
Aufwertung der "sprechenden" Medizin und der Hausbesuche.

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV):
Die KBV vertritt die politischen Interessen der rund 149.900
niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten auf Bundesebene. Sie ist
der Dachverband der 17 Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen), die die
ambulante medizinische Versorgung für 70 Millionen gesetzlich
Versicherte in Deutschland sicherstellen. Die KBV schließt mit den
gesetzlichen Krankenkassen und anderen Sozialversicherungsträgern
Vereinbarungen, beispielsweise zur Honorierung der Ärzte und zum
Leistungsspektrum der gesetzlichen Krankenkassen. Die KVen und die
KBV sind als Einrichtung der ärztlichen Selbstverwaltung
Körperschaften des öffentlichen Rechts. Mehr Informationen im
Internet unter: www.kbv.de.

Originaltext: kbv Kassenärztliche Bundesvereinigung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/34021
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_34021.rss2

Pressekontakt:
Dr. Roland Stahl, Tel.: 030 / 4005 - 2202
Tanja Hinzmann, Tel.: 030 / 4005 - 2240
Nadine Jahnz,    Tel.: 030 / 4005 - 2208


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