(Registrieren)

Der Tagesspiegel: Jurist Rohe sieht islamischen Religionsunterricht nach Islamkonferenz auf dem Weg "Denkbar, dass Karlsruhe noch einmal zum Kopftuch sprechen wird"

Geschrieben am 24-07-2009

Berlin (ots) - Berlin. Der Erlanger Juraprofessor und
Islamwissenschaftler Mathias Rohe sieht die Einführung von
islamischen Religionsunterricht nach der Deutschen Islamkonferenz auf
besserem Wege. Es sei in den drei Jahren der Diskussion "einiges
erreicht worden", sagte Rohe dem in Berlin erscheinenden
"Tagesspiegel" (Samstag-Ausgabe). "Ich finde es nicht überraschend,
dass jetzt in mehreren Ländern - Nordrhein-Westfalen, Bayern, Hessen
- Zug in die Sache gekommen ist." Die Konferenz habe zum Beispiel
geholfen, bestimmte Rechtsbegriffe zu präzisieren, etwa den der
"Religionsgemeinschaft". Bisher arbeite man noch mit "Definitionen
aus den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts, ganz einfach weil da das
Christentum das einzige Modell einer Religionsgemeinschaft war".

In der Kopftuchfrage sieht Rohe das letzte Wort noch nicht
gesprochen. Dass die Gesetze, die das Kopftuch in vielen
Bundesländern an Schulen verbieten, zurückgenommen würden, sei zwar
"politisch nicht durchsetzbar". Man werde sie aber neu interpretieren
müssen,wenn man etwa vor der Frage stehe, ob das Kopftuchverbot auch
für eine muslimische Religionslehrerin gelten könne. Rohe hält es
außerdem für "denkbar, dass Karlsruhe noch einmal sprechen wird":
"Dass sämtliche religiösen Symbole gleichermaßen aus den Schulen
verbannt sind, wie von den Verfassungsrichtern verlangt, ist wohl so
nicht Wirklichkeit." Leider sei auch die Chance vertan worden, nach
dem Urteil aus Karlsruhe über die tatsächliche Bedeutung des
Kopftuchs zu debattieren. Die entsprechenden Gesetze hätten damals
schon in der Schublade gelegen, sagte Rohe. Die Ländergesetze nannte
er "Symbolgesetzgebung". "Man meinte, man müsse endlich einmal das
christlich-säkulare Abendland verteidigen. Leider hat man sich dafür
einen sehr unglücklichen Gegenstand ausgesucht."

Für Fragen wenden Sie sich bitte an den Tagesspiegel, Ressort
Politik, Telefon 030/26009-573 oder -615.

Originaltext: Der Tagesspiegel
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/2790
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_2790.rss2

Pressekontakt:
Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de
 


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

215880

weitere Artikel:
  • Kölner Stadt-Anzeiger: Guttenberg hat das Zeug zum Kanzler Lob aus der CSU für den Wirtschaftsminister Köln (ots) - Der CSU-Bundestagsabgeordnete Norbert Geis hält Bundes-wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) für Kanzler-tauglich. "Wenn er lange genug Dienste getan hat als Minister, warum sollte er dann nicht mal für die CSU als Bundeskanzler antreten?", sagte er dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Samstag-Ausgabe) vor dem Hintergrund des jüngsten ZDF-Politbarometers, das zu Guttenberg als beliebtesten Politiker Deutschlands ausweist. Geis fuhr fort: "Das ist ohne weiteres drin. Die CSU wäre ja auch mal dran." Die aktuelle Umfrage mehr...

  • Lübecker Nachrichten: Präsident der Rentenversicherung Rische: Trotz Krise sichere Rentenbeiträge bis 2012 Lübeck (ots) - Die Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung werden trotz Krise und möglicherweise steigender Arbeitslosigkeit bis 2012 stabil auf dem bisherigen Niveau von 19,9 Prozent gehalten werden können. Das sagte der Präsident der Deutschen Rentenversicherung Herbert Rische den Lübecker Nachrichten (Sonnabendausgabe). Im ersten Halbjahr 2009 habe es mit einem Einnahmeplus von einem Prozent sogar noch eine leichte Zunahme bei den Pflichtbeiträgen zur gesetzlichen Rentenversicherung gegeben. "Nach unseren mittelfristigen Vorausschätzungen mehr...

  • Rheinische Post: FDP-Haushaltsexperte Fricke fordert Regierung zur Offenlegung von Opel-Gutachten auf Düsseldorf (ots) - Der Vorsitzende des Haushaltsausschusses des Bundestages, Otto Fricke (FDP), fordert die Bundesregierung auf, ein internes Gutachten zum Opel-Verkauf unverzüglich offenzulegen. "Es geht um mehrere Milliarden Euro Steuergeld. Die Öffentlichkeit hat ein Recht auf maximale Information", sagte Fricke der "Rheinischen Post" (Samstagausgabe). Der Bundesregierung liegt ein Gutachten der Investmentbank Lazard vor, in dem die Angebote von Magna, Ripplewood und BAIC für den Autobauer Opel verglichen werden. Eine Sprecherin des mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: Beliebtheit von Wirtschaftsminister Guttenberg Wahlkampfmanager Spreng: Mahnung für Merkel Halle (ots) - Der Wahlkampfmanager von Unions-Kanzlerkandidat Edmund Stoiber im Jahr 2002, Michael Spreng, sieht in der wachsenden Popularität von Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) eine Mahnung für Kanzlerin Angela Merkel (CDU). "Das ist eine Mahnung für Frau Merkel", sagte er der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Samstag-Ausgabe) mit Blick auf das jüngste ZDF-Politbarometer, in dem Guttenberg vor Merkel liegt. "Denn Guttenberg ist auch deshalb so beliebt und erfolgreich, weil er Prinzipien und mehr...

  • Der Tagesspiegel: FDP-Europaabgeordneter Lambsdorff: Barroso muss Deutschland wegen des VW-Gesetzes verklagen Berlin (ots) - Berlin - Die geplante Verschmelzung von VW und Porsche ruft immer mehr Kritiker des VW-Gesetzes auf den Plan. "Barroso muss Deutschland verklagen", sagte der Europaabgeordnete Alexander Graf Lambsdorff (FDP) dem "Tagesspiegel" (Samstagausgabe) und kritisierte das schleppende Verfahren in Brüssel. Nachdem die Entscheidung über eine zweite Amtszeit von José Manuel Barroso als EU-Kommissionschef inzwischen beim Europaparlament und nicht mehr bei den Staats- und Regierungschefs liege, habe der Portugiese "jetzt keine Ausrede mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht