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Lausitzer Rundschau: Bergbaukontrollen nach Erdrutsch von Nachterstedt Vorsorge statt Hysterie

Geschrieben am 21-07-2009

Cottbus (ots) - Die Verunsicherung ist verständlicherweise groß.
Wer im mitteldeutschen wie im Lausitzer Revier in der Nähe eines
ehemaligen Tagebaus lebt, hat Angst, dass sich auch hier die Erde
unkontrolliert in Bewegung setzen und Menschen in den Tod reißen
könnte. Unter Druck stehen dadurch auch die politisch
Verantwortlichen, von denen die Menschen klare Aussagen erwarten, wie
es nun weitergehen soll.
Seriöse Angaben über die Ursachen des verheerenden Erdrutsches am
Concordia-See sind jedoch in naher Zukunft nicht möglich. Da kommt
die Ankündigung des Wirtschaftsministers von Sachsen-Anhalt gerade
recht, dass nun nicht nur in seinem Bundesland, sondern auch in
Sachsen und Brandenburg unzählige ehemalige Bergbauflächen überprüft
werden sollen. Motto: Wir tun was.
Solche Pauschalankündigungen können jedoch die Unsicherheit auch
verstärken. Denn, wenn alles überprüft werden soll, heißt das doch
auch: Nichts ist sicher. Und im Eifer des Gefechtes wird dann die
Rekultivierung des aktiven Bergbaus gleich noch mit unter Verdacht
gestellt.
Solche Hysterie ist genauso fehl am Platze wie sorgloses Abwiegeln.
Was an bergbaulichen Altlasten aus DDR-Zeiten in den vergangenen
Jahren unter wissenschaftlicher Begleitung in der Lausitz sorgfältig
saniert wurde, darf zunächst als ziemlich sicher gelten. Auf den
Prüfstand gehören jedoch alle die Gebiete, die den geologischen
Gegebenheiten von Nachterstedt ähneln, wo vermutlich alte Stollen im
Erdreich schlummern oder wo, wie Anfang des Jahres im ehemaligen
Tagebau Seese-West, Flächen aus unbekannter Ursache plötzlich
metertief abgesackt sind. Dort sehr genau hinzuschauen und keine
Kosten zu scheuen für die notwendige Aufklärung der Ursachen, das ist
lebensnotwendige Vorsorge.
Die Katastrophe von Nachterstedt hat jedoch auch den Lausitzern auf
tragische Weise wieder ins Bewusstsein gebracht, dass Warnungen vor
noch nicht freigegebenen Badeseen und Uferböschungen bitterernst
gemeint sind. Die Vorfreude auf manchen touristischen Spaß an der
entstehenden Lausitzer Seenkette hatte dieses Bewusstsein oft
verdrängt.
Wenn künftig über das entstehende Lausitzer Seenland verhandelt wird,
werden Sicherheitsfragen deshalb bestimmt wieder mehr im Vordergrund
stehen. Sie sind auch wichtiger als Entscheidungen über die Zahl von
Bootsstegen.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_47069.rss2

Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


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