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Westfalenpost: Denkverbote helfen nicht

Geschrieben am 21-07-2009

Hagen (ots) - Debatte über Rente mit 67
Von Lorenz Redicker
Der Proteststurm war so laut wie erwartbar. In die Rente mit 67 ist
das Land noch gar nicht eingestiegen - der DGB fordert aktuell deren
Rücknahme - da tritt die Bundesbank für die Rente mit 69 ein. Sind
die verrückt geworden in Frankfurt?
Nein, keineswegs. Die Bundesbank empfiehlt das höhere Rentenalter
nicht jetzt, sondern in 50 Jahren - in ferner Zukunft also. Die
Kritiker von heute werden das meist nicht mehr erleben, betreffen
wird es sie schon gar nicht, auch wenn mit dem Einstieg in ein
höheres Rentenalter selbstredend deutlich vor 2060, vielleicht 2040
oder 2045, begonnen werden müsste.
Politische Konsequenzen aus der Modellrechnung der Bundesbank stehen
also nicht an. Die Debatte darüber muss aber erlaubt sein, zumal in
der Wissenschaft - auch und gerade, wenn es um ein so sensibles Thema
wie die Rente geht. Denn die kann nur sichern, wer langfristige
Entwicklungen im Auge behält. Nur nebenbei: Dass dies bei den
Rentenpolitikern dieser Tage der Fall wäre, darüber sind Zweifel
leider mehr als berechtigt.
Fakt ist: Wenn die Lebenserwartung weiter steigt - und eigentlich
alle Experten gehen davon aus - kann die Rente mit 67 nicht das
letzte Wort sein. Die berücksichtigt nur die steigende
Lebenserwartung bis ins Jahr 2035. Selbst ein ungeahnter Babyboom
könnte dem Rentensystem nur ein wenig helfen. Ob dann irgendwann die
Rente mit 69 kommt oder mit 68 oder aber ein flexibler
Renteneintritt, darüber muss die Politik zu gegebener Zeit, in 20, 30
Jahren, jedenfalls aber rechtzeitig, entscheiden. Denkverbote helfen
bis dahin nicht weiter.

Originaltext: Westfalenpost
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Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160


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