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Wirtschaftliche Stimmung der Landwirtschaft noch in der Talsohle - Zukunftserwartungen fallen aber wieder besser aus

Geschrieben am 21-07-2009

Berlin (ots) - (DBV) Das wirtschaftliche Klima in der
Landwirtschaft ist nach wie vor schlecht. Mit 4,3 Punk¬ten verharrte
der Index im Juni/Juli 2009 in etwa auf dem niedrigen Stand von
März/April (4,1 Punkte). Dies geht aus dem jüngsten
Konjunkturbarometer Agrar des Deutschen Bauernver¬bandes (DBV)
hervor. Deutlich verschlechtert hat sich die aktuelle wirtschaftliche
Einschät¬zung, dagegen sind die Erwartungen an die zukünftige
wirtschaftliche Entwicklung in zwei bis drei Jahren wieder
zuversichtlicher.

Das aktuelle Konjunkturbarometer Agrar von Juni/Juli 2009 hat sich
gegenüber dem I. Quartal 2009 kaum verändert. Der Index liegt bei 4,3
Punkten, das ist eine Verbesserung von nur
0,2 Punkten gegenüber vor drei Monaten. Das Barometer umfasst die
Einschätzungen der Bauern über die aktuelle und die zukünftige
wirtschaftliche Situation in zwei bis drei Jahren. Es bildet damit
die wirtschaftliche Stimmungslage in der Landwirtschaft ab. Die
aktuelle wirtschaftliche Lage wird deutlich schlechter eingeschätzt
als im Frühjahr 2009, dagegen haben sich die Erwartungen an die
wirtschaftliche Entwicklung in den nächsten zwei bis drei Jahren
verbessert.

In der aktuellen wirtschaftlichen Einschätzung im Sommer 2009 gibt
es allerdings deutliche Unterschiede zwischen den Betriebsformen. Die
Milchbauern bewerten ihre aktuelle Situa¬tion aufgrund der
Preisentwicklung besonders negativ. Dagegen beurteilen Ackerbauern
und Schweinehalter ihre aktuelle Situation deutlich positiver. Als
Gründe für die Verschlechterung ihrer Lage nennen die Landwirte neben
der Erzeugerpreisentwicklung bei Milch und Rindern vor allem höhere
Kosten für Energie und Futtermittel sowie höhere Zinsaufwendungen.
Die Erwartungen in die wirtschaftliche Entwicklung in den kommenden 2
bis 3 Jahren fallen merklich positiver aus als im Frühjahr 2009,
besonders bei den Milchviehhaltern. Absolut gesehen unterscheiden
sich die Erwartungshorizonte zwischen den Betriebsformen nur wenig.

Weniger Landwirte als im Vorjahreszeitraum beabsichtigen in den
kommenden sechs Monaten zu investieren, doch erhöhten sich die
beabsichtigten Investitionen. Das Investitionsvolumen beträgt für die
kommenden 6 Monate 6,3 Milliarden Euro. Das ist eine deutliche
Steigerung gegenüber dem entsprechenden Vorjahreswert von 4,9
Milliarden Euro. Gut 37 Prozent der Landwirte wollen in den nächsten
sechs Monaten investieren, gegenüber 40 Prozent vor einem Jahr. Dabei
ist vor allem die Investitionsneigung in Maschinen und Hoftechnik
rückläu¬fig, während im Bereich der Erneuerbaren Energien die
Landwirte deutlich mehr Investitionen planen. 10,5 Prozent der
befragten Landwirte planen hier Investitionen, vor einem Jahr waren
es noch entsprechend 5,2 Prozent. Bei diesen Investitionen handelt es
sich vornehmlich um Investitionen in Photovoltaik. Das für die
nächsten 6 Monate geplante Investitionsvolumen bei Erneuerbaren
Energien liegt bei geschätzten 3,1 Milliarden Euro (entsprechender
Vorjahres¬wert 1,7 Milliarden Euro). Auch bei Wirtschaftsgebäuden
steigt das Investitionsvolumen deutlich an, und zwar von 1,5 auf 2,1
Milliarden Euro.

24 Prozent der befragten Betriebsleiter betrachten die Liquidität
ihrer Betriebe als angespannt, 8 Prozent sogar als sehr angespannt.
Die meisten von ihnen sind in dieser Situation auf zinsgünstige
Liquiditätsdarlehn angewiesen. Jedenfalls geben 19 Prozent der
Betriebsleiter an, in den nächsten 6 Monaten sicher bzw. ziemlich
sicher auf Liquiditätshilfe¬darlehn angewiesen zu sein. Besonders
kritisch ist die Liquiditätslage in vielen Betrieben in
Ostdeutschland. Hier sehen 47 Prozent der befragten Betriebsleiter
Liquiditätsprobleme, 28 Prozent wollen in den nächsten 6 Monaten ein
Liquiditätsdarlehn aufnehmen. Unter den einzelnen Betriebsformen
haben die Milchviehbetriebe die größten Liquiditätsprobleme. 29
Prozent sprechen hier von einer angespannten Liquidität, 23 Prozent
geben an, auf ein Liquiditätsdarlehn in den nächsten sechs Monaten
angewiesen zu sein.

Das Konjunktur- und Investitionsbarometer Agrar wird
vierteljährlich im Auftrag des DBV, des VDMA Fachverbandes
Landtechnik und der Landwirtschaftlichen Rentenbank in einer
reprä¬sentativen Umfrage ermittelt. Zur aktuellen Befragungsrunde aus
Juni/Juli befragte dazu das Marktforschungsinstitut Produkt + Markt
über 1.000 Landwirte und Lohnunternehmen.

Die detaillierten Auswertungen zum Konjunkturbarometer Agrar
finden Sie auf unserer Internetseite www.bauernverband.de

Originaltext: Deutscher Bauernverband (DBV)
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6599
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6599.rss2

Pressekontakt:
Kontakt:
Deutscher Bauernverband
Dr. Michael Lohse
Pressesprecher
Tel.: 030 / 31904 240


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