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"Schwarzbuch Wald" dokumentiert Defizite beim Naturschutz und in der Forstwirtschaft

Geschrieben am 21-07-2009

Berlin (ots) - Ein erstmalig vorgelegtes "Schwarzbuch Wald" des
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) weist erhebliche
Defizite in der deutschen Waldwirtschaft nach. In 15 Fallstudien aus
elf Bundesländern werden u. a. Verstöße gegen nationale und
europäische Naturschutzgesetze und -richtlinien dokumentiert. Dazu
gehören Kahlschläge, Fällungen wertvoller Altbaumbestände und
Bodenschäden. Mehrfach wurde auch die Brut besonders geschützter
Arten zerstört, was gegen das Bundesnaturschutzgesetz verstößt. Zur
Begründung für verheerende Eingriffe werde oftmals die
Verkehrssicherungspflicht missbraucht.

Hubert Weiger, BUND-Vorsitzender: "Die aufgedeckten Fälle sind
symptomatisch für die Missachtung des Wald- und Naturschutzes. Die
heutige Waldwirtschaft genügt weder den gesetzlichen Anforderungen
noch dem Natur- und Artenschutz. Der Stopp des Artensterbens ist eine
der dringlichsten Aufgaben unserer Zeit. Das Bundeswaldgesetz muss
diesen Erfordernissen angepasst werden, damit es den Naturschutz
fördert und nicht gefährdet. Die Forstreformen, die zu
Personaleinsparungen geführt haben, müssen dringend korrigiert
werden, damit die naturnahe Waldwirtschaft in Deutschland eine Chance
hat."

Zum Schutz der Artenvielfalt sei es dringend erforderlich, fünf
Prozent der Waldfläche als Naturwaldreservate oder Kernzonen von
Großschutzbieten vollständig aus der Nutzung zu nehmen. Langfristig
sollten diese ungenutzten Flächen durch kleinere Areale um weitere
fünf Prozent ergänzt werden. Derzeit seien lediglich 0,5 Prozent der
Wälder frei von jeder forstlichen Nutzung. Der BUND kritisierte die
schwarz-rote Regierungskoalition für ihr Versäumnis, wie im
Koalitionsvertrag vereinbart das Bundeswaldgesetz zu novellieren.

In einem neuen Waldgesetz müssten die Standards der sogenannten
"guten fachlichen Praxis" verbindlich definiert werden. Dazu gehörten
das Verbot von Kahlschlägen, das Gebot der Nachhaltigkeit in der
Holzbewirtschaftung sowie die naturschutzfachlich kompetente
Betreuung von FFH- und Vogelschutzgebieten.

Besondere Verantwortung trage Deutschland für den Erhalt der
Buchenwälder. Ursprünglich sei ein Viertel der weltweiten
Buchenwaldbestände in Deutschland beheimatet gewesen, wovon jedoch
der größte Teil abgeholzt oder in Nadelholzforste umgewandelt worden
sei.

Nicola Uhde, BUND-Naturschutzexpertin: "Nur wenn die
Bundesregierung auch hierzulande den Schutz der Wälder ernst nimmt,
ist sie im internationalen Kontext glaubwürdig. Ansonsten werden die
berechtigten deutschen Forderungen zum Schutz der Regenwälder und des
Klimas nicht ernst genommen."

Unter www.bund.net/schwarzbuch-wald finden Sie das
BUND-Schwarzbuch Wald zum Herunterladen und die zehn Forderungen des
BUND für eine künftige Waldwirtschaft.

Originaltext: BUND
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7666
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7666.rss2

Pressekontakt:
Nicola Uhde, BUND-Naturschutzexpertin:
Tel. 030-27586-498 bzw.

Katrin Riegger, BUND-Pressereferentin:
Tel.030-27586-464, Fax. -440
presse@bund.net,
www.bund.net


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