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Westdeutsche Zeitung: Das US-Raumfahrtprogramm liegt in Trümmern = Von Peter De Thier

Geschrieben am 19-07-2009

Düsseldorf (ots) - Es sei ein "kleiner Schritt für einen Menschen,
aber ein riesiger Sprung für die Menschheit" erklärte US-Astronaut
Neil Armstrong, als er am 20. Juli 1969 als erster Mensch den Mond
betrat und damit Amerika im politisch angetriebenen Duell mit der
Sowjetunion um die Vormachtstellung im Weltall einen wichtigen
Etappensieg bescherte. Genau 40 Jahre danach aber liegt das
US-Raumfahrtprogramm in Trümmern. Das Shuttle Programm wird
eingemottet. Auch hat der Kongress den Rotstift angesetzt und das
Raumfahrtbudget zusammengestrichen.
Am folgenschwersten könnte für die Zukunft der bemannten Raumfahrt
die Haltung von Präsident Barack Obama sein: Er möchte kein Geld in
Mond- und Marsmissionen stecken, sondern stattdessen in die
Infrastruktur und erneuerbare Energien investieren.
Die erste Mondlandung war nicht nur ein politischer Erfolg, sondern
pflasterte zugleich den Weg für ein expandierendes
US-Raumfahrtprogramm, das erst als Ergebnis zweier tragischer
Rückschläge, nämlich die Challenger-Explosion 1986 und 17 Jahre
danach der Absturz der Columbia, wieder in Frage gestellt wurde. Nach
der Tragödie um das Raumschiff Columbia, das nach dem Wiedereintreten
in die Erdatmosphäre zerbarst, war das Schicksal des umstrittenen
Shuttle-Programms effektiv besiegelt. Ex-Präsident George W. Bush
verlor das Interesse, und nun stellt sein bodenständiger Nachfolger
Obama die Sinnfrage: Warum soll ein finanziell gebeutelter Staat, der
mit genügend Problemen auf dem Erdball zu kämpfen hat, sich der
Raumfahrt widmen?
So gab Obama in Auftrag, die Mission der Weltraumbehörde neu prüfen
zu lassen, im Klartext nichts anderes als eine leichte
Verzögerungstaktik, um die Nasa zu vertrösten. Das Duell mit Moskau
gehört der Vergangenheit an, und ein neuer Wettlauf mit China um die
Dominanz im All interessiert die neue US-Regierung kaum.
Leidtragende könnten die Europäer sein. Denn mit der Stilllegung des
Shuttle Programms könnte die Esa nun mehrere Jahre lang auf
Mitfahrgelegenheiten bei den Russen angewiesen sein, um die
Internationale Raumfahrtstation ISS fertigzustellen - deren Zukunft
ebenfalls fraglich erscheint.

Originaltext: Westdeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/62556
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_62556.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2358
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de


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