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NABU fordert sofortigen Planungsstopp für neue Müllverbrennungsanlagen/Miller: Jede neue Anlage wird zum Millionengrab

Geschrieben am 16-07-2009

Berlin (ots) - Der NABU fordert den sofortigen Planungsstopp für
neue Müllverbrennungsanlagen. Sie werden schlicht nicht benötigt, wie
der NABU anhand von neuen, aktuellen Zahlen belegen kann: "Jede
weitere geplante Neuanlage wird zum Millionengrab", sagte
NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. "Denn die Anlagen rechnen
sich erst, wenn die Betreiber langfristige Verträge für die
Belieferung mit Abfällen abschließen können. Schon jetzt gibt es aber
zu wenig Abfallbrennstoff für zu viele Anlagen in Deutschland." Dies
gelte sowohl für die meist kommunalen Müllverbrennungsanlagen als
auch für die überwiegend privaten Ersatzbrennstoffkraftwerke.

Aktuelle Zahlen des NABU belegen: Bis zum Jahr 2011 müssten
zusätzliche 2,9 Millionen Tonnen Müll verbrannt werden, um 17 Anlagen
mit Brennstoff zu versorgen, die zurzeit gebaut werden. Darüberhinaus
werden 16 weitere Müllverbrennungsprojekte mit einer Gesamtkapazität
von 2,4 Millionen Tonnen geplant. "Die Investoren müssen sich von der
Vorstellung verabschieden, dass genug Restmüll oder Ersatzbrennstoff
in ihrer Region anfällt", so Miller. Der Abfallmarkt sei schon lange
bundesweit organisiert. Miller warnte auch davor, durch den Bau neuer
Müllverbrennungsanlagen Ressourcen zu vernichten und Schäden für
Mensch und Natur in Kauf zu nehmen.

Auch mit dem Bestreben der EU, eine "Recyclinggesellschaft"
aufzubauen, decken sich die Pläne für neue Verbrennungsanlagen nicht.
"Anreize, mehr Wertstoffe ins Recycling zu lenken, werden so im Keim
erstickt", sagte der NABU-Abfallexperte Benjamin Bongardt. "Die Zeche
zahlen oft die Bürger, weil Abfallgebühren erhöht werden müssen, um
den Betrieb aufrecht zu erhalten." Von einer "Recyclinggesellschaft"
dagegen würden die Bürger profitieren, da mehr Jobs entstünden.

Es sei noch nicht zu spät, die Pläne für erweiterte
Müllverbrennungsanlagen und neue Ersatzbrennstoffkraftwerke zu den
Akten zu legen. Als Beispiel nennt der NABU das sächsische
Leppersdorf. Dort hatte ein Industriebetrieb seine Pläne aufgegeben,
nachdem er die Unwirtschaftlichkeit eingesehen hatte. Auch die Bürger
hätten mit ihren erfolgreichen Protesten einen Einfluss gehabt,
erinnerte Bongardt.

Ausbaupläne für die Müllverbrennung gibt es in ganz Deutschland:
Zusätzliche Kapazitäten für die Restmüllverbrennung sind in Bamberg,
Frankfurt/Main, Hameln, Herten und Krefeld geplant. Ersatzbrennstoffe
sollen in Boxberg/Oberlausitz, Brunsbüttel, Ettringen, Langelsheim,
Paderborn, Rheinberg, Schelklingen und Zwickau verfeuert werden. Auch
in Osnabrück, Dormagen und Ingelheim werden seit diesem Jahr neue
Anlagen geplant.

Das NABU-Expertengutachten sowie eine aktuelle Karte der im Bau
befindlichen und geplanten Anlagen gibt es im Internet:
www.NABU.de/kreislaufwirtschaft

Originaltext vom NABU

Originaltext: NABU
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6347
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6347.rss2

Pressekontakt:
Für Rückfragen:
Dr. Benjamin Bongardt, NABU-Abfallexperte, 01 72-9 23 54 79


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