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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Neuen Grippe

Geschrieben am 15-07-2009

Bielefeld (ots) - Urlauber sollen sich nach Ansicht des Centrums
für Reisemedizin CRM nicht von der Schweinegrippe abschrecken lassen.
Das Schweinegrippe-Virus sei inzwischen weltweit verbreitet, deshalb
sei es egal, ob man sich in Deutschland, Spanien oder in den USA
aufhalte. Nachgeschoben wird noch die Empfehlung, im Urlaub
Menschenansammlungen zu vermeiden. Robinson Crusoe lässt grüßen. Ein
schwacher Trost, angesichts einer möglichen Grippe-Pandemie.
Viele Menschen sorgen sich - zurecht. Panikmache sollte aber tabu
sein. An Hysterie grenzt der Vorschlag eines britischen Bischofs,
Kirchen sollen kein Weihwasser mehr verwenden, und Kirchgänger nicht
mehr aus dem Abendmahlkelch trinken. Und bei Hausbesuchen, die der
Seelsorge dienen, sollten Priester Handschuhe, Gesichtsmaske und
Schürze tragen.
In Deutschland muss noch niemand einen Gesichtsschutz tragen. Wir
müssen aber den Tatsachen ins Auge sehen. Die Schweinegrippe wird
nicht so plötzlich wieder verschwinden, wie sie über uns gekommen
ist. Die Patientenzahlen werden im Herbst deutlich steigen. Die
Gesundheitsämter werden in absehbarer Zeit überlastet sein.
Nach den jüngsten Zahlen der EU-Seuchenbehörde EDC sind bislang mehr
als 120 000 Menschen an Schweinegrippe erkrankt. Es gibt aber eine
hohe Dunkelziffer. 589 Patienten sind gestorben. In Deutschland sind
mit Stand von gestern 834 Schweinegrippe-Fälle registriert. Zum
Vergleich: Bei einer normalen Grippewelle sterben in Deutschland im
Jahr bis zu 30 000 Menschen. Hiervon wird kaum Kenntnis genommen.
Gesundheitsministerin Ulla Schmidt hat gestern die größte freiwillige
Impfaktion der Bevölkerung seit fast 50 Jahren angekündigt. 25
Millionen Bürger werden in einer ersten Welle im Herbst geimpft,
damit bei einer Pandemie Sicherheit und Ordnung gewährleistet sind
und das Gesundheitswesen weiter funktioniert. Hinzu kommt der Schutz
von chronisch Kranken.
Wichtig ist es jetzt, dieses freiwillige Angebot anzunehmen. Nur so
ist der persönliche Schutz und der Schutz der Mitmenschen vor einer
Ansteckung zu gewährleisten. Angesichts der Schätzungen, dass es bei
einer Erkrankungsrate von 15 Prozent der Bevölkerung 48 000
zusätzliche Todesfälle gibt, ist eine Debatte über Sinn und Unsinn
von Schutzimpfungen eindeutig fehl am Platze. Das Deutschland auf die
Neue Grippe gut vorbereitet ist, ist keine politische Floskel. Wir
sollten Vertrauen in unser Gesundheitssystem haben und uns vor
Überreaktionen, wie Hamsterkäufen von Medikamenten sowie die Einnahme
von Arzneien ohne ärztliche Verordnung hüten. Wir müssen wenn nötig
Eingriffe in die Grundrechte akzeptieren, wie Verbote von
Großveranstaltungen und somit die Einschränkung des öffentlichen
Lebens. Dann werden wir auch die Schweinegrippe überstehen.

Originaltext: Westfalen-Blatt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66306
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66306.rss2

Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


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