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WAZ: US-Präsident verärgert Steinmeier - Von Obama verlassen - Leitartikel von Angela Gareis

Geschrieben am 12-07-2009

Essen (ots) - Wenn die Mächtigen den Eindruck haben, sie seien
unter sich, verzichten sie manchmal auf diplomatische Kunst und reden
mal so ganz normal. "Ach, Sie haben schon gewonnen." Man kann sich
gut vorstellen, wie Barack Obama das leichthin zu Angela Merkel
gesagt hat. Höchstwahrscheinlich war ihm in diesem Augenblick nicht
bewusst, dass die Bemerkung aufgezeichnet werden würde. Es handelt
sich wohl um ein klassisches Missgeschick.

Auf die vom Pech verfolgte SPD und ihren Kanzlerkandidaten
Frank-Walter Steinmeier wirkt es natürlich verstörend, in dieser Art
von Obama abgeschrieben zu werden. Eigentlich hofften die
Sozialdemokraten, das Herz des demokratischen US-Präsidenten schlage
ziemlich weit links. Und die häufig veröffentlichte Analyse, Obama
und Merkel pflegten einen leicht unterkühlten Umgang, schien das zu
bestätigen. Aber auch Sozialdemokraten wissen, wie Machtpolitik
funktioniert, und Obama ist ein Machtpolitiker, obwohl er das
meistens charmant zu verbergen weiß. Als Machtpolitiker orientiert
sich Obama nüchtern an Perspektiven. Und Merkel hat - nüchtern
betrachtet - die besseren Aussichten auf die Bundestagswahl. Wenn
Sozialdemokraten dünnhäutig auf Obamas Prognose reagieren, gewähren
sie einen Einblick in ihr momentan trauriges Seelenleben. In fast
schon rätselhafter Weise wird die einst stolze Volkspartei in
Umfragen mit Werten bestraft, die sie mit dem Blick auf ihre
Regierungsbilanz nicht verdient.

Franz Müntefering hat auf die Frage, ob er Hilfe aus dem Himmel
erwarte, geantwortet: "Wenn der liebe Gott so ist, wie ich ihn mir
vorstelle, ist er auf unserer Seite." Ähnlich hat die SPD aber auch
über Obama gedacht.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


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