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Kölnische Rundschau: Kölnische Rundschau Kommentar zu Obamas außenpolitischer Grundsatzrede in Moskau

Geschrieben am 07-07-2009

Köln (ots) - Obamas neue Weltordnung

SANDRO SCHMIDTzur Rede des US-Präsidenten

Barack Obama versucht ernsthaft, die internationale Politik zu
revolutionieren.
Es ist programmatisch, dass sich der US-Präsident Moskau zum
Schauplatz seiner dritten
großen außenpolitischen Rede gewählt hat. In Tschechien, geplanter
Standort für US-Abwehrraketen,
warb er für eine atomwaffenfreie Welt. In Kairo reichte er allen
Muslimen symbolisch
die Hand. In Moskau, der Hauptstadt der einstigen zweiten Supermacht,
wirbt er für
eine neue Weltordnung.

Zusammenarbeit der wichtigen Mächte statt Konfrontation, Ende des
Blockdenkens aus
dem Kalten Krieg, kein Schmieden von Ententen wie im 19. Jahrhundert,
kein Machtkampf
um politische Einflusszonen wie seit der Kolonialzeit: Obama bietet
an, die alte,
bisher - und gerade unter George W. Bush - auch von den USA
betriebene Weltmachtpolitik
zu beenden und die drängenden Probleme des Planeten in
partnerschaftlicher Kooperation
zu bewältigen. Themen gibt es dafür genug: vom Klimawandel über die
Weltwirtschaftskrise,
den islamistischen Terrorismus bis hin zur Atomwaffenproblematik.

Russland ist für eine so gestaltete, multipolare Weltordnung
unverzichtbarer Partner.
Doch der Kreml ist in der Ägide des Wladimir Putin dabei, genau den
anderen, den alten
Weg einzuschlagen: den des wiederauferstandenen, stolzen, zurück zur
Weltmacht strebenden
Nationalstaats. Insofern war Obamas Rede zugleich Angebot wie
Mahnung.

Da der Westen in den letzten 20 Jahren russische Interessen in
deren Schwächephase
oft kalt lächelnd übergangen hat, zeigte sich Putin skeptisch und
distanziert. Es
wäre auch naiv zu glauben, dass allein aufgrund Obamas zweifellos
gutem Willen alle
"lupenreinen Demokraten", Potentaten und Diktatoren plötzlich
selbstlos zum Wohle
der Menschheit mit an einem Strang zögen. Andererseits: Wenn nicht
der mächtigste
Präsident der Erde versucht, Weltpolitik in gerechtere, kooperative
statt konfrontative
Bahnen zu lenken, wer soll es dann erfolgversprechend unternehmen?
Die Hoffnung auf
einen grundlegenden Wandel politischer Kultur hin zum Positiven ist
jedenfalls in
der Welt.

Originaltext: Kölnische Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/70111
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_70111.rss2

Pressekontakt:
Kölnische Rundschau
Jost Springensguth
print@kr-redaktion.de


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