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Somalia: Bevölkerung im Norden Mogadischus flieht vor eskalierenden Kämpfen - ÄRZTE OHNE GRENZEN fordert die Sicherheit von Zivilisten zu respektieren

Geschrieben am 07-07-2009

Nairobi/Berlin (ots) - ÄRZTE OHNE GRENZEN zufolge hat die
Wiederaufnahme von Kämpfen in der somalischen Hauptstadt Mogadischu
die Mehrheit der Bevölkerung in den nördlichen Bezirken Yaqshid,
Karan und Abdul Azziz zur Flucht gezwungen. Dauerhafter Beschuss,
Explosionen und Kämpfe zwischen den verschiedenen bewaffneten Gruppen
haben Dutzende Zivilisten das Leben gekostet und die Stadt ins Chaos
gestürzt. ÄRZTE OHNE GRENZEN musste als Folge nahe gelegene
medizinische Einrichtungen schließen.

In der vergangenen Woche hat ÄRZTE OHNE GRENZEN ein
Kinderkrankenhaus und drei Gesundheitszentren im Norden Mogadischus
geschlossen. Dort wurden wöchentlich unter anderem durchschnittlich
2.500 ambulante Behandlungen durchgeführt und nahezu 400
mangelernährte Kinder versorgt. Wie die Bevölkerung mussten jetzt
auch Mitarbeiter von ÄRZTE OHNE GRENZEN vor den Kämpfen fliehen, um
ihr eigenes und das Leben ihrer Familien zu retten.

"In den vergangenen zwei Monaten sind schätzungsweise 200.000
Menschen nach Afgooye und Jowhar geflohen", sagte Monica Camacho, die
die Projekte von ÄRZTE OHNE GRENZEN in Somalia von Nairobi aus
koordiniert. "Die Bevölkerung wird terrorisiert. Die Zahl der Toten
und Verletzten hat sich in den vergangenen zwei Wochen drastisch
erhöht. Es ist unmöglich, für denjenigen medizinische und humanitäre
Hilfe zu leisten, die sie benötigen", erklärte Camacho weiter.

ÄRZTE OHNE GRENZEN fordert alle Konfliktparteien auf, die
medizinischen Einrichtungen und die somalischen Mitarbeiter der
Organisation zu respektieren. Die Mitarbeiter leisten unter
unvorstellbaren Bedingungen lebenswichtige medizinische und
humanitäre Hilfe.

"Einige der medizinischen Einrichtungen in Mogadischu wurden von
bewaffneten Männern übernommen", sagte Alfonso Verdu, Programmleiter
für Somalia von ÄRZTE OHNE GRENZEN in Barcelona. "Alle Patienten, die
in den vergangenen zwei Wochen in den Einrichtungen von ÄRZTE OHNE
GRENZEN behandelt wurden, mussten fliehen oder wurden evakuiert."

ÄRZTE OHNE GRENZEN hat in den vergangenen drei Monaten zahlreiche
Sicherheitsvorfälle erlebt. Zwei Mitarbeiter wurden im April in
Huddur in der Region Bakool entführt und für eine Woche festgehalten.
Ein weiterer Mitarbeiter kam am 18. Juni bei einer Explosion ums
Leben, die weitere 30 Menschen getötet hat. Ende Juni wurde ein
privates Auto, das von ÄRZTE OHNE GRENZEN gemietet wurde, im Gebiet
Nord-Galkayo angegriffen. Die Mutter des Patienten in diesem
Krankentransport wurde dabei erschossen. Diese Vorfälle und die sich
seit zwei Jahren generell verschlechternde Sicherheitslage schränken
die Arbeit von ÄRZTE OHNE GRENZEN stark ein.

"Trotz allem, was passiert ist, wollen wir unsere Aktivitäten im
Land fortführen. Die Bedürfnisse sind groß und die Bevölkerung leidet
am meisten unter dem Konflikt", sagte Benoit Leduc, Landeskoordinator
von ÄRZTE OHNE GRENZEN für Somalia.

Originaltext: Ärzte ohne Grenzen
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6684
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6684.rss2

Pressekontakt:
Interviews mit Mitarbeitern in Nairobi und weitere Informationen bei
Christiane Winje, Claudia Evers, 030-22 33 77 29/25
www.aerzte-ohne-grenzen.de


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