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Südwest Presse: Kommentar: Komasaufen

Geschrieben am 03-07-2009

Ulm (ots) - Fast dreieinhalb Jahre Haft für den Wirt - das ist
heftig, mag mancher sagen. Doch das Urteil im Falle des fatalen
Wettsaufens von Berlin lautet auf "Körperverletzung mit Todesfolge".
Dies ist angesichts der 45 Schnäpse, die dem 16-jährigen Lukas
serviert wurden, angemessen. Zumal der Wirt sich heimlich Wasser
eingeschenkt hatte.
Andererseits muss bei aller Trauer um Lukas die Frage erlaubt sein:
Wie kann ein Jugendlicher - unter den Augen seiner tatenlosen Freunde
- sich so gehen lassen, sein Leben so wegwerfen? Eine Antwort ist
schwierig. Wir sehen nur, dass immer mehr junge Menschen jedes
Wochenende Ähnliches tun. Die Notaufnahmen der Kliniken wissen ein
Lied davon zu singen.
Dieser Zustand ist unhaltbar. Einmal mehr liegt - man mag es ja kaum
noch hören - der Ruf nach Politik und Gesellschaft nahe. Schlechte
oder zumindest völlig verantwortungslose Menschen wie den Berliner
Wirt wird es immer geben. Dass aber jungen Menschen nach wie vor in
Werbespots gezeigt wird, wie cool es ist, Alkohol zu trinken, darf
nicht sein. Ebenso wenig, dass es gesüßte Getränke gibt, die den
Alkoholgeschmack verbergen. Und dass viele Läden weiter gesetzwidrig
Jugendlichen Alkohol verkaufen.
Lukas war das erste bekannte Todesopfer des Komasaufens, Deutschland
war entsetzt. Nur: Sein Tod liegt jetzt schon mehr als zwei Jahre
zurück, und die Situation hat sich nicht gebessert.

Originaltext: Südwest Presse
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59110
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_59110.rss2

Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218


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