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Neue OZ: Kommentar zu NS-Zeit / Kriegsverräter

Geschrieben am 01-07-2009

Osnabrück (ots) - Korrektur überfällig

Dass die Militärjustiz im Nazi-Deutschland Unrecht produzierte,
ist längst unumstritten. Dennoch haben manche Skandal-Urteile bis
heute offiziell Bestand. Der sogenannte Kriegsverrat gehört dazu. Die
unter diesem Vorwurf zum Tode verurteilten und hingerichteten
Soldaten gelten nach wie vor als Kriminelle und sind nicht
rehabilitiert.

Das ist unerträglich. Denn faktisch hatten die angeblichen Delikte
nichts mit Verrat zu tun, ob es um den Versuch ging, Juden zu retten,
um den Einsatz für Kriegsgefangene, den Besitz von Flugblättern oder
auch nur kritische Eintragungen im eigenen Tagebuch. Die Verurteilten
ließen sich vielmehr von moralischen oder politischen Motiven leiten.
Höchste Zeit also, dies endlich auch anzuerkennen und die
Unrechtsurteile aufzuheben - wie zuvor bereits im Falle der
Deserteure und Kriegsdienstverweigerer.

Diese Notwendigkeit ist selbst in der Union inzwischen erkannt
worden. Sie tut sich freilich immer noch schwer. Nicht weil sie
starke Zweifel in der Sache hätte, sondern offenbar weil die
Initiative aus der falschen Ecke kommt: von der Linkspartei, der sie
kein Erfolgserlebnis bescheren möchte. Das ist politisch
verständlich. Es darf aber kein Grund sein, Urteile länger
aufrechtzuerhalten, die rechtsstaatlichen Grundsätzen krass
zuwiderlaufen. Die Korrektur ist überfällig.

Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964
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Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207


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